Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

252 Vierter Abſchnitt. 
ziehen könnte. Einige legten dieſe Züge in horizontalen, andere in vertikalen 
Richtungen an; die Erfahrung belehrte aber, daß leßteres die beſten Dienſte 
leiſtete; man ‘bemerkte aber anch in beiden Sällen, daß es niche gut ſey die 
Canâle in den Oefen zu oft gegen oder übereinander zu führen und den 
Gang des Rauchs und des Feuers dadurch zu ſehr zu verlängern, weil der 
Rauch fi) am Ende zum Theil in feuchte Dünſte verwandelte, welche die Röh- 
ren verftopften oder durchfchlugen. Die Züge müſſen alſo niht über 20 Fuß 
lang, herumgeführt werden, ſelbige auch eine Weite von 14 Zoll ins Gevierte 
haben, 
Dies ift im Allgemeinen die Einrichtung der Holzfparöfen; allein man 
hat denſelben unendlich viele Abänderungen und Modificationen gegeben, welche 
auch zum Theil von der Stellung der Oefen und von dem äußeren Anſehen 
welches man felbigen zu geben beabſichtigte, abhingen; öfters iſt man aber auch 
in ſo viele Künſteleien verfallen, daß die damic verknüpften Umſtände den et- 
wannigen Nuten aufhoben. Man findet Beſchreibungen von holzſparenden 
Oefen in einer Menge von Büchern und Schrifcen, von welchen die vorzüglich- 
ſten folgende ſind, und die fih in den Händen aller Baumeiſter befinden 
ſollten: 
Jachtmanns K. P. Feuerbauinſpektors in Berlin, Anweiſung wie auf eine 
leihte Art alle nur mögliche Feuerungen zur Holzſparkunſt eingerich- 
werden könnenz Berlin 1786, 
Anweiſung Holzerſparende Oefen zu Stuben- Pfannen- Brat- und Keſſel- 
feuerung anzulegen von FJ. W. Chnfelius mit Kupf. Merfeb. 1790. 
Aucÿ in der Encyklopädie der bürgerlichen Baukunſt von C. £, Stieglig IN. 
Theil S. 41 — 118, imgleihen in Meinerts landwirthbfchaftlider Baukunſt 
II. Theil S. 106 — 174, find die nüßlichſten Lehren, Anweiſungen und Beſchreibungen 
über dieſen Gegenſtand, enthalten. 
Zur eigentlichen Abſicht dieſes Werks gehört es aber nicht, die Lehre von 
der Würfung des Feuers, und die Grundfäge mweitläuftig vorzutragen, worauf 
es bei Erfindung der holzſparenden Oefen anfömmt, ſondern es iſ nur dasje- 
nige anzuführen, worauf man vorzüglich bei dem eigentlichen Bau der Oefen 
zu ſehen hac; es Fömme aber überdem nicht bloß und allein auf die Einrich 
tung der Oefen an, um die Zimmer leicht und holzerſparend zu erwärmen, ſon- 
dern es iſ in dieſer Abſicht * ſchon bei der Anlage und Einrichtung eines Ge- 
bâudes, auf mancherlei Mebenumftände Rückſicht zu nehmen; fo muß man z.B, 
uchen die Oefen fo viel als möglich in die Mitte an einer langen Wand der 
Zimmer, zu ſtellen. Ein Umſtand, der freilich nicht jederzeit ausführbar iſt, 
ſondern die Oefen erhalten gemeiniglic) ihre Stellung in einer Ecfe der Zins 
   
     
   
  
   
    
   
    
   
    
   
      
     
   
  
    
   
   
   
    
  
   
  
   
   
   
   
   
  
   
  
  
   
  
 
	        
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