256 Vierter Abſchnitt.
Das Bronzier- Pulver iſ hier von allen Couleuren, das Loch zu 4 gr.
zu bekommen.
Bei der Auffesung der ehönernen Defen iſt im Ganzen dahin zu ſehen,
daß alle Theile wage- und lothrecht aufgeſtellet werden und daß alles genau
und gut paſſe, damit alles gehörig mit den ſo genannten Ofeneiſen verbunden,
und daß die Kacheln tüchtig mit Lehm der mit Kaf vermiſcht wird, ausgeſtri-
chen oder ausgefuttert werden. Alter ſchon in Oefen durchgebranneter Lehm iſt
hierzu der beſte, in deſſen Ermangelung aber muß ſehr reiner Lehm (aber nicht
Thon ) genommen werden.
Anm. Zu den Kacheln ſelbſt iſt eine beſondere Thonart erforderlich, welche aber ihre vielen
Gradationen in Abſicht der Güte hat, und an einigen Orten beſſer als an den andern
gefunden wird, ſo findet man z. B. bei Brandenburg einen Tópferthon, der anher ge-
braché wird. }
Die Züge oder Canäle in den Defen werden von Mauerſteinen geſebt.
Durch die 297. Figur iſt ein Ofen mic dergleichen Zügen vorgeſtellt, wobei
ohne weitere Erklärung der Koft und die nöthigen eifernen Thüren vor dem
Einheiz- und vor dem Zugloch zu erſehen find, imgleichen die Rauchröhre,
welche, wenn der Ofen nahe an den Schornfteinröhren ſtehet, von Thon, ſonſt
aber von Eiſenblech ſeyn kann. Yun Abſicht der darin anzubringenden befannten
Klappe ift anzumerken, daß, da die allzufrühe Verſchließung derſelben bei Wind-
öfen gefährlich feyn fann, es gut iſ, einen kleinen immer offen bleibenden Aug:
ſchnitt Fig. 298. in ſelbiger anzubringen, weil bei dem dadurch zu bewirkenden
auch nur geringen Zug, die Gefahr nicht ſo groß werden kann, als wenn die
Klappe die Oefnung des Rauchrohrs gänzlich verſchließt ; Sig. 299, A und B
iſt ein ſo genannter Caminofen, desgleichen Fig. 300, unter welche des Luftzu=
ges wegen, vorne ein durhbrochener Schiebekaſten befindlich iſt, worin die Aſche
fälle, Fig. 301 ſtellet einen Kachelofen mit einem Kaſten von Eiſenblech vor.
dig. 302, A und B ift ein thônerner Ofen -von großen Kacheln mie einem eis
fernen Einfaß, weil die großen Kacheln unmittelbar am Feuer angebracht, zers
ſpringen, wofür ſie auch das beſte Verkitten nicht fchüge; meil auch überhaupc die
Ausdehnung der Kacheln bei der Hige ſchlechterdings erfolge und felbige wenn
fie erfalten Doch wieder zufammenfchwinden, ſo iſt es eine Frage, ob es ein-
mahl gut ſey, einen ſehr feſten Kitt, der nicht Hachgiebe, zur Verſtreichung der
Fugen bei den Kachelöfen anzuwenden, und ob die Oefen ſich nicht lânger con-
ſerviren, wenn die Verſtreihhung von der Art iſt, daß fie die Ausdehnung und
das Schwinden der Kacheln einigermaßen zuläßt,
A nm.