Vom inneren Ausbau: der Gebäude. 259
tet einigermaßen die fonft durdy die Einwirkung der Luft 'entſtehende nachthei-
lige Veränderung, des Holzes.
Anm. Das Tränken des Holzes in Oehl iſt in dieſer Abſicht freili<h nüglich, allein es fann
im Großen niht wohl ſtatt finden, und man begnügt ſich alſo, allenfalls das zu Werk-
zeugen, als Hobeln, auch zu einigen Stücken bei Maſchinen erforderlihe Holz, in Dehl zu
tränken und zu kochen. i
Die Bretter werfen ſh weniger oder mehr je nachdem ſie, näher aus der
Mitte oder dem Kern eines Baumes, oder ‘weiter davon entfernt, geſchnitten
ſind. Erſtere treten auch, wenn ſie von Feuchtigkeiten betroffen und wieder
erocfen werden, eher wieder in ihre Form zurück, als ſolches von leßtern zu er-
warten iſt, Jn Helfenrieders Baukunſt findet man hierüber ſehr gute Be-
merkungen, allein, es dürſte wohl in den wenigſten Fällen ſtatt finden, ſeinem
Vorſchlage gemäß die Blôcke nach Fig. 303 zu ſchneiden, weil man bei 18zöôl-
ligen Sageblöcken nur 6 Zoll breite Bretcer erhielte, deren Zuſammenſebung
bei der Tiſchler- Arbeit wiederum mühſam ſeyn, und überhaupt die Arbeit ſehr
foſtbar machen würde.
Man muß ſich daher in den mehreften Fällen damit begnügen, die Bret-
ter wie gewöhnlich zu ſchneiden, und dahin zu ſehen daß der Baum beim Schnei-
den, dergeſtalt vorgelegt werde, daß die Nordſeite jederzeit oben zu liegen
fommc; wonächſt angeführtermaßen, die am nächſten aus der Mitte der Bâume
fallende Bretter ‘vorzüglich zur Tiſchler - Arbeit anzuwenden find. Außerdem
zuß der Tifchlee das Werfen der Bretter durch Zertrennung der allzubreiten,
und durch verwechſelte Wiederzuſammenleimung derſelben, zu verhüten ſuchen,
beſonders bei großen Flächen, als Thüren- Füllungen u. d. gl. Auch iſ auf
den Wuchs oder die Richtung der Fiebern des Holzes zu ſehen, denn es giebt
welches, wo. die Fiebern gerade gehen, und die Tifchler geradefchlächtiges,
auch anderes wo die Fiebern krumme oder ſchiefe Richtung haben, welches
windfchäliges Holz genannt wird. Bretter von legteren Holzarten, welche
die Tiſchler auch úberſpännige Bretter nennen, ſollten billig gar nicht zu Tiſch-
ler- Arbeiten gebraucht werden, weil die davon gemachte Arbeit ſh wind ſchief
ziehetz man kann ſie höchſtens zu ganz groben und ſchlechten Arbeiten anwen-
den, oder bei ſolchen wo die Bretter angenagelt werden, als bei Verſchlägen,
Verkleidungen 2c. 2c.
Außer’ dieſem Fehler, giebt es auh Bretter die ſehr äſtig find, welche
ebenfalls nicht recht brauchbar find; befinden ſich dergleichen Aeſte auf den Kanten
der Bretter, ſo müſſen ſie nie aneinander gebracht, nah der Kunſtſprache, nicht
zuſammengefügt werden, weil die Stelle wo der Aft ſich befindet, nicht mit den
Kf'2
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