Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Dom inneren Ausbau der Gebäude, 061 
fiegt das Veränderliche der Form, zu fehr in der Natur dieſes Materials felbft; 
biernächft können viele andere Umſtände die Urſache dazu werden, z. B. wenn 
die Tiſchler- Arbeit in einem zu friſch [und noh nicht gehörig ausgetro>neten 
Hauſe angebracht wird, ſo verurſachet die Feuchtigkeit, daß die beſte Arbeit 
einigen Nachtheil leidet. 
Man hat ſi übrigens vielfältig bemühet, bei dem Holze zu den Tifch- 
ler- Arbeiten und bei anderm Nußholze, (z. B. das zum Gebrauch der Artille- 
rie bei den Laffecten,) den Wirkungen des Schwindens, Quillens und Werfens 
des Holzes dadurch zuvor zukommen, daß man ſolches in Dämpfen von ges 
fochtem Waſſer, ausgelohet hat. 
Anm. Ih befise eine Zeichnung und Beſchreibung von einer ſolchen S<wiß-Mas 
ſchine, ſo wie ſie in Hannover Behufs des Königl. Artillerie - Nusholzes gebraucht 
worden, imgleihen ein Modell von einer folchen von dem Kaufmann Herrn Sanne in 
Stettin erbauten Auslohungs - Maſchine. 
Auch befindet ſich in dem Journal für Fabrik, Manufactur, Handlung 
und Moden, April 1797. S. 263 u. f die Beſchreibung einer ähnlichen Mafchine zur 
Auslohung des Holzes. 
Die hier durch das Königl, Dberhofbaname und das Arkillerieforps an- 
geſtellten Verſuche haben aber den Erwartungen niht entſprochen. Der Herr 
Schifsbaumeiſter Quantin in Stettin, und die dorten mit dem Schifsbau 
ſich beſchäftigende Kaufleute, verſicherten ſhon vorlängſt, daß das vorgedachte 
Auslohen in keiner andern Abſicht geſchehe, als um die Schifsplanken deſto 
leichter biegen zu Fönnen; aud) bat über die bier angeftellten Verſuche, der in der 
Phyſik und Chemie ſehr kundige Herr Hof- Bauinſpektor Simon die Beob- 
achtungen geſammlet, und daraus abgenommen, daß es ſo gar geſchienen, als 
wenn das ausgelaugte Holz nicht nur denſelben Veränderungen als das unaus- 
gelaugte unterworfen, ſondern daß es ſo gar eine größere Empfänglichkeit für 
Näſſe hätte, und daß es alſo der Bewegung des Werfens mehr ausgeſeßt 
ſey; Herr Simon vermuthet auh, daß das ausgelaugte Holz eher der 
Fäulniß ausgefegt feyn dürfte, als das unausgelaugte, ob er gleich dieſen Saß 
nicht behauptet, ſondern wünſcht, ſich auf längere und durdy mehrere Jahre an- 
zuſtellende Verſuche gründen zu können. Herr 2c. Quantin führet aber gera- 
dezu die Erfahrung an, daß beim Auseinandernehmen eines von einem von 
dergleichen ausgeloheten Holze erbaueten Schifsgefäßes, das Holz wie Staub 
auseinander gefallen ſey, und tadelt alſo ſo gar die Operation des Ausloheng, 
wenn ſolche auch nur zur Abſicht hat die Bohlen zu biegen, und will, daß ſol 
ches bei flammenden Feuer geſchehen ſoll, 
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
 
	        
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