Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
Dom inneren Ausbau der Gebäude, 263 
4) Eingefaßte Thüren auf beiden Seiten rechts, find diejeni- 
gen, wo die Füllungen auf beiden Seiten gegen die Einfaſſungen und 
Queerſtücke vertieft ſind. 
5) Kreug-Thüren find folche, welche außer den Einfaffungen und den 
Queerſtücken, vermöge eines in die Mitte gerade herabgehenden Ein: 
faffungs- oder Verbindungsſtückes, in 4 Füllungen gecheilt werden. 
Eine andere Haupteintheilung der Thüren giebc die Breite des Raums, 
den ſie verſchließen, indem ſie entweder 
1) einflüglicht, oder 
2) zweiflüglicht gemacht werden; 
obzwar leßtere auh öfters bloß des beſſern Anſehens und der Bequemlichkeit 
wegen, gewählt werden. 
Anm. Die fogenannten gebrochnen Thüren find entweder in der Mitte der Breite nad, 
durchſchnitten, ſo daß der obere und der untere Theil beſonders geöfnet werden kann. 
Sie werden mehrentheils nur bei geringen bäuerlichen Gebäuden gebraudt, um durch 
die Eröfnung des obern Stüds Licht auf die Fluhre zu verſchaffen, wenn es an einfals 
lendem $enfterlichte fehlet. Zumeilen find aber auch die Thürflügel der Lange nac) ge- 
brochen oder getheilt, um wenn ſie aufgemacht find, nicht fo vielen Plaz einzunehmen, 
oder vorzuftehen. 
ı) Die gefpunderen Thüren mit aufgenagelten Leiſten, find 
die einfachſten, und werden daher zu Scheunen, Ställen, Bodenthüren, 
Thorwegen, und in Bauern- Coloniſten- und andern geringen Häuſern, zu 
Haus: Küchen: auch mohl ſelbſt als Stuben- und Kammerthüren gebraucht; 
weil dabei fein Leimen vorfällt, ſo werden ſie gemeinigli<h von den Zimmerleu- 
ten angefertiget; die Haus- Stuben- und Kammerthüren pflegt man wohl zu 
behobeln, wohingegen Stall- und andere Thüren rauh oder unbehobele bleiben. 
Bei Berfertigung dieſer Thüren iſ weiter nichts zu bemerken, als daß 
die Bretter geſpundet in Zwingen gut zufammengetrieben, und daß bei ein- 
flüglichten Ihüren zwei Leiſten queer über mit guten flah geſchmiedeten Brets 
teruägeln angeſchlagen werden, weil ſich ſolche beſſer umniethen laſſen, als die 
viere>igt gearbeiteten Nägel; auch müſſen dieſe Nägel zu dieſem Endzwec von 
gutem Eiſen ſeyn. 
Dieſe Thüren ſchlagen entweder ſtumpf gegen die Ständer oder Wände 
der Thüröfnungen, oder wegen Erhaltung der Wärme in Wohnſtuben 2c. in 
einer darin angebrachten Vertiefung oder Falz. Dieſer Falz kann wenn die 
Thüröfaung in einer Mauer befindlich ift, entweder in die Mauer ſelbſt, bei 
hölzernen Gebäuden aber in den Ständern und Riegeln der Thüre, oder in ein 
  
  
  
  
 
	        
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