272 Vierter Abſchnitt.
Um mehrere Dichtigkeit zu bewirken, bringen einige an dem an das
Fenſterrahmſtü> anſchließenden Schenkel noh Kehlungen an; z. B. wenn in
Fig. 333, a der Fenſterrahm, ſo iſt b eine ſolche Kehlung, allein die Sache
iſt von geringen Nuten, indem die Stäbe doch nur auf einer Seite des Fen-
ſterrahms vorhanden ſeyn können, weil ſonſt die Flügel nicht zu eröfnen mä-
ven, und bei efwannigem Duillen des Holzes, können die Fenſter niht wohl
zugemacht werden.
Anm. Es iſt im vorhergehenden immer nur von einem Queerſtü>e, alſo von vierflüglichten
Fenſtern die Rede geweſen; es verſteht ſi< aber von ſelbſt, daß wenn mehrere Flügel
übereinander ſeyn ſollen, au< mehrere Queerſtü>ke angebracht werden müſſen.
Auch braucht das Queerſtü>k niht immer gerade in die Mitte zu ſeyn, ſondern es iſt
bei niedrigen Fenſtern beſſer, ſolches weiter herauf zu bringen, und den untern Flügeln
mehr Höhe als den obern, zu geben.
Daß bei zweiflüglichten Fenſtern das Queerſtü> ganz wegfällt, bedarf keiner Erin
nerung.
Dagegen iſt anzumerken, daß man au< in hölzernen Häuſern, die Fenſter zum Ein-
wärtsaufgehen machen kann z alsdenn wird aber, ſo wie bei den maſſiven, ein beſonderer
Futterrahm, mitten in das bei hölzernen Häuſern gewöhnliche Futter (welches die
ganze Dicke der Wand zur Breite hat) eingefegt, wodurch die Flügel alſo etwas gegen
Fläche des Gebäudes, zurüdfpringen.
Jun Abſicht der Sproſſenfenſter iſt weiter nichts zu bemerken, als daß
die Sproſſen nicht zu ſhwach, äuch vorzüglich aus gutem, geſunden und gerad.
wüchfigen Holze gearbeitet ſeyn müſſen, und daß die Queerſproſſen, als die kür-
zeſten in einem Stücke durchgehen, dagegen die lorhrechren in jene eingezapft
und nach der Gehrung eingepaßt ſind, ſo daß fie beim Zufammenftoßen Rreußs
ſchnitte bildenz dieß iſt aber nicht ſo gut, als wenn die langen Sproſſen auch
aus einem Stücke beſtehen und mit den Queerſproſſen zuſammengeblattet
ſind, wo denn bei ihrem Zuſammentreffen, ſich eine Quader bildet.
Anm. Hierbei muß aber die Quader ebenfalls nicht eingeleimt werden, fondern die Falze
gegen die Quader mit einem aufrecht ſtehenden Eifen, eingefchabt werden.
Außer den Vortheil welchen große Scheiben, die ſo breit ſind als der
Fenſterſlügel, wegen des Lichts und des guten Anſehens haben, bedarf es dabei
auch bloß der Queerſproſſen, und alſo nicht einer ſolchen feinen, Zuſammenfü-
gung als die ſich überfchneidende Sproffen erfordern, welche bei der bei den Sen.
ſtern fich einftellenden leichten Gelegenheit zur Fäulniß des Holzes, von Feiner
langen Dauer ſeyn können.
Auch iſſt es rathſam bei neuen Anlagen in Abſiché der Größe der
Fenſter, ſich möglichſt nah der Größe des großen Scheibenglaſes zu richten,
nicht unnüßerweiſe vieles davon verſchneiden zu dürfen.
Um