Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

Vom innern Ausbau der Gebäude. 273 
Um die ganze untere Defnung der Fenſter frei zu haben, hat man ſich 
ehedem der Auffchiebefenfter bedient, wo nemlich der aus einem Scück beſte- 
hende Theil des Fenſters, gegen das obere in die Hôhe geſchoben und vermits 
telſt hinter die Futter angebrachten Gegengewichte, heraufwärts gehalten - wer- 
den mußte, Allein nicht zu gedenken, daß dieſe Fenſter ſehr ſhwer und beim 
Aufquillen faſt gar nicht zu bewegen find, fie. fich auh wegen ihrer Größe 
leicht werfen, fo find fie überdem Höchftunficher, Fönnen unvermurhet, wenn 
etwas. an dem hinter die Futter befindlichen Gegengewichte beſchädiget, oder der 
Vorſte>nagel oben bricht, herunterſchießen, und den etwa unter dem Fenſter fie: 
henden, beſchädigen; daher die Fenſter wo das Mittelſtück nach Fig: 334, gleich 
an einem Senfterflügel befeftiger ift, oder: wie man es zu nennen pflegt, mit 
aufgehenden Pfoſten weit beſſer ſindz auch fônnen beide Flügel nach Fig- 
335 überfälze werden, wo fie ſich denn auch zugleich öfnen. 
Anm. Der Beſchlag dieſer Fenſter fômmt in der Folge vor. 
Daß übrigens die Maurer ſich vorzüglih hüten müſſen, die Fenſterz 
râhme beim Einſehen nicht aus die Winkel zu keilen und dadurch den Tiſchlern 
das Einpaſſen der Flügel zu erſchweren, verſteht ſich von ſelbſt, ſo wie dieſe 
dabei außerdem alle Genauigkeit und Vorſicht anwenden müſſen. 
Defterg - ereignet fich der Umſtand, daß zur Erleuchtung eines Fluhrs 
oder eines Zimmers, oder eines Gartenfalons, ein gewöhnliches Fenſter oder 
eine Glasthüre nicht hinreichend ift, daß aber, wenn man der Symmetrie we- 
gen noch zu jeder Seite ein volles Fenſter anbringen wollte, es dem Fluhr oder 
dem Zimmer an der nöthigen Breite dazu, fehlet, dergeſtalt, daß vorzüglich bei 
maſſiven Gebäuden, die Zwiſchenpfeiler zu ſ{hwach und alſo undauerhaft wer- 
den müßtenz ‘auch würde ‘eine zu nahe Zuſammenſtellung der Fenſter in der 
Faſſade, wenn die andern Fenſter gehörig von einander entfernt ſind, kein gu- 
tes Anſehen machen; um aber breitere Schäfte zwifchen den Fenſtern zu ha- 
ben, fehmälere Fenſter zu machen, würde mie dem übrigen Fontraftiven. Man 
Fann daher in folchen Fällen, ohne einen Mißftand zu verurſachen, dieſe Sei- 
tenfenſter nah Fig. 336 ganz nahe an die Thüre rücken, fo daß die Fenſter 
mit der Thüre ein Ganzes ausmachen, wo denn zwiſchen den Fenſtern nur ein 
breiter, beſſer aber zwei Stiehle neben einander zu ſtehen kommen. 
Ge. 
Die Fenſterladen werden theils außerhalb, theils innerhalb an den Ge- 
bâuden angebracht. Erſteres ſoilte indeſſen nicht bei maſſiven Gebäuden ſtatt 
Mm 
   
Von den 
Fenſterladen. 
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
   
  
   
  
  
  
    
     
  
  
 
	        
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