Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
    
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
274 Vierter Abſchnitt. 
finden, theils weil dergleichen hölzerne Tafeln auf die maſſiven Mauerflächen zu 
ſehr abſtehen, auch der Pus dadurch losgefchlagen wird. Die gemeiniglich 
hohen Souterrains oder Plincen erſchweren auch das Zumachen der außerhalb 
angebrachten Fenſterladen, und daher’ müffen fie auch. zuweilen bei hölzernen 
Gebäuden innerhalb angebracht werden; dabei ift aber das Unangenehme, daß 
wenn ſie auch zweiflüglicht ſind, doh jeder Flügel breiter iſ als die Dicke der 
hölzernen Wände und daß die Fenfterladen alſo entweder vor der innern Wand 
fläche vorſtehen, oder mehrmahlen gebrochen und umgeſchlagen werden müſſen. 
Bei maſſiven Gebäuden iſ dies aber nicht der Fall, ſondern die Flügel der 
Fenſterladen fônnen wo nicht im Ganzen, doch nur einmahl gebrochen und ums 
geſchlagen, an“die Seitenmauer der Fenſter anſchlagen. 
Anm. Zu dußeren Fenſterladen, muß zwar gutes kernigfes, aber kein Holz genommen wet- 
den, welches vielen Kichn hat, beſonders nach der Mittagsſeite, weil der Kiehn von .der 
Sonne ausgezogen wird und die Fenſterladen Fle>e bekommen, 
Wenn die Fenſterladenflügel breiter ſind als die Mauer dik ift, fo müf 
ſen ſelbige gebrochen, und im Bruche d. i, da wo ſie getrennt ſind, Abfälzung 
Sig. 337 oder Kehlungen zum dichten Zufammenfchließen, angebracht werden; 
diefe Theile find dann durch Charnierbänder, (fo bei der Schlöfferarbeie 
beſchrieben werden) verbunden und ſchlagen wenn ſie geôfnet, gegen den feſten 
Pfeiler ab, und zwar ſo daß ſie nicht bei b vorſtehen, Bei c ſind ſo genannte 
Zapfenbänder angebracht. 
Weil an verſchiedenen Orten die inwendigen Fenſterladen noh niché 
ſehe im Gebrauch ſind, ſo dürfte es niche überflüſſig ſeyn, dieſe Konſtruccion 
etwas umſtändlich zu beſchreiben. ; 
Fig. 338 iſ der horizontale Durchſchnitt einer ſolchen Fenſterlade und 
d eine breite Leiſte oder Bekleidung, welche die hier mic ihren Einfaſſungen 
und Fälzungen vorgeſtellte gebrochene Fenſterladen bedeckt, Dieſe Leiſte gehet 
bis auf den Fußboden herab und befömme unten einen geraden Sockel, Weil 
ſelbige aber in dem Einſchnitte des Fenſters, oder in der Embraſure unter den 
Fenſterladen, um ef vorſtehen würde, ſo wird ſowohl an den Seiten des Fenz 
fiereinfehniees, als auch vor die Bruftmaner, ein Panehl angebracht, wenn felbi- 
ges auch ſonſt weiter niht an den Wänden der Zimmer herum gehet; das 
Panehl hat auch hier ſeinen vorzüglichen Nuten, weil man zum öftern bei den 
Fenſtern an die Mauer crit. 
Um die Fenſterladen gehörig anzubringen, iſk eine Leiſte o an dem Tue 
terrahm Hh erforderlich; an dieſer Leiſte werden die Fenſterladenflügel mit Char- 
      
    
  
 
	        
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