Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

    
Kon der 
Schlöffer: Ar: 
beit, 
Vierter Abſchnitt. 
verſtreichen lieber die Nuth mie Kir, welches in fo fern eben nicht undauerhaft 
wäre, nur iſt es bei Herausnehmung zerbrochener Scheiben und Einſezung 
neuer an deren Stelle, ſehr hinderlich. 
Su den Sproffenfenftern werden die Scheiben bloß in die dazu vorhan- 
denen Falze eingeſeßt, mir Dratchſtifte beſeſtiget, und mit den im 1. Theil, ©. 
132 beſchriebenen Kicc verſtrichen. Eine beſondere gute Befeſtigung mic den 
Drathſtiften muß bei verglasten Thüren wegen ihres öftern Auf- und Zuma- 
chens beobachtet werden. 
Bei den Sproſſenfenſtern iſt außerdem der Vortheil, daß ſie feſter und 
dichter find, auch daß fie ein beſſeres Anſehen haben, als die in Blei verglasten 
Fenſter, und der, daß die Fenſterrähme beim Verglaſen nicht auseinander ges 
nommen werden dürfen, wie bei den in Blei zu ſebenden Fenſtern, welche das 
durch leicht verſchoben und aus den Winkeln gebracht werden können, ob zwar 
in dieſer Rückſicht auch ſelbſt bei den Sproſſenfenſtern Vorſicht von dem Gla- 
ſer angewendet werden muß. 
Die Sproſſenfenſter müſſen aber, bevor fie verglaſet werden, nicht an 
einem feuchten Ort geſtanden haben, ſondern völlig rocken ſeyn, weil im er= 
ſtern Fall ‘der Kite nicht fefte. figen bleibe, fondern beim nachherigen Trocknen 
des Holzes, abfpringe. 
Anm. Bei den Fenſtern iſt ſehr wohl dahin. zu ſehen, daß die fogehannte Schlaggeleifte au 
den obern Fenſterflügeln etwas ſtärker ſey oder weiter vorſtehe, als die untere, wenig- 
ſtens daß nicht das Queerſtück des Senfterfreuges vor der Schlaggeleifte vorftehe, fondern 
daß ſelbige über erſteres wegreichen, weil ſonſt das Waffer von den Schlaggeleiften fih an 
dem Queerſtü>e herum und fo in den Falz des untern Fenſterrahms ziehet. Dieſe Be- 
merfung ift in Abſicht des Dichtehaltens beſonders der nad) der Wetterſeite gekehrten 
Fenſter, von großer Wichtigkeit. 
SALZ 
Zu den Schlöffer- Arbeiten muß, beſonders zu den feinern, gutes, reines 
und dabei elaſtiſches Eiſen gnnomuen werden, welches ſich gut feilen" und poli- 
ren läßt. Jn Abſicht der Arbeit ſelbſt, iſ dahin zu ſehen, daß die ©eitenflä- 
hen der Schloßfaften genau in rechten Winkeln gearbeitet, und daß mithin die 
Seiten parallel laufen; alle vieredfigt zu bearbeitende Stüce, als die eigentlichen 
Riegel an den Schlöffern, die fo genannten Fallen, Nachtriegel 2c, müf 
fen ebenfalls genau und alle vollfommen winfelveche gefeilet, die Federn derge- 
ſtalt geſpannt ſeyn, daß ſie ſih zwar leicht zurüe ſchieben laſſen, jedoch beim 
Nachlaſſen der Schlüſſel oder Schieber fogleich ihre Federkraft im Vorwärrs- 
ſchieben ſtark äußern. Zu den polirten oder gefeilten Stüden muß folches Ei- 
en 0 ritten mI 
    
  
   
   
    
    
   
  
  
  
  
   
   
  
     
    
  
    
   
    
    
    
  
   
    
   
   
   
   
   
  
   
  
   
  
  
	        
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