Mifcellaneen. 323
„ſung die gehörige Hiße wieder annehme. FJ nun alles Bleiweiß im Oele, fo
„kocht man es bei gelindem Feuer unter beſtändigem Umrühren fo lange, bis
„das Bleiweiß vom Oele aufgelöſet iſ, Dieſes .fiehet man am Verſchwinden
„der Blaſen im Keſſel, oder wenn man etwas herausnimmt und kalt werden
„läßt. Das, was ſi< ohnerachtet des Umrührens mit einem hölzernen Spatel
„an den Rand des Keſſels geſezt hat, wird mit den dazu kommenden Farben
„tlein gerieben“
Zu S. 200. „Man pflegt ſo wohl in den Zeichnungen als in der Ausfüh-
rung, die Fundamentmauern nah den Mittellinien der darauf ſtehenden Mauern abs
zuſtehen und darnach die Anlage zu machen, Fn dem Fall, wenn eine Durchfahrt
oder ein Thorweg das Gebäude unter der Höhe der Plinte dergeſtalt durchſchneidet,
daß ſelbige am fich tiefer als die Plinte liegt, und die Keller unter der Durchfahrt weg-
fallen, ſo kômmt folgende Modification vor: Es ſey 3. B. in Fig. 343 a, die niedriger
liegende Durchfahrt als der Fußboden der Zimmer c und d, fo würde nach der
linken Seite des Profils B, der Abſaß e, nicht wohl in die Durchfahrt ſtatt finden
fönnen, und folglich die Mauer nach der auf die rechte Seite vorgeſteilten Art, erbauet
werden müſſen; dadurch verliehrt aber die Grundmauer an ihrer Stärke, ſo daß wenn
noch dazu Kellergewölbe dagegen geſpannt würden, das Wiederlager an der Seite der
Durchfahrt zu ſ{hwa< ſeyn dürfte, Es iſ daher wohl darauf zu merken, daß in
dieſem Fall, die Mittellinie gh, der Scheidewand, nicht die Mitte der Grundmauer
iſt, ſondern, daß bei Legung des Banquets, der Abſaß € doppelt ſo ſtark innerhalb
angenommen werden müſſe.
Zu S. 297. „Jn No. 3. der Mindeuſchen Anzeige von 1798, befindet
fich folgende Beſchreibung eines wohlfeilen Anſtrihs des Holzes, wodurch Feuers-
brünfte vorgebeugt und gehemmt werden ſollen.
„Boulard, Baumeiſter zu Lyon, hat ein Mittel zu finden geſucht, das dem
„Holze ſeine Entzündbarkeit benimmt. Hiezu fand er die Salze am geſchicktes
„fen, mit denen er mehrere Verſuche anſtellte, aus welchen ſich ergab, daß die
„Pottaſche der Wirkung des Feuers am längſten widerſtand. . Dieß bewog
„ihn, dieſelbe zu einem feuerfeſten Anſtri<h des Holzes anzuwenden, wozu die
„Vorſchrift folgende iſt: Man nimmt Waſſer und Iöfee fo viele Pottafche darin
„auf, bis ſolches keine mehr annimmt, und beſtreicht damit einmal alle hölzerne
„Wände, Bretter, Dächer u. d. gl. Dann verdünnt man eben dieſe Pottaſchen-
„auflöſung, mit etwas Waſſer, rührt ſo viele gelbe Leimerde -(Lehmerde) daruns
„ter, bis die Miſchung die Dicke der gewöhnlichen Holzfarben erhält, und zulegt
„rührt man noch etwas Mehlkleiſter hinzu, um beides gut mit einander zu vers
„binden. Mit dieſer Miſchung beſtreiht man das Holzwerk noh drei bis viers
„mal, wie mit einer Farbe. Dieſer Anſtrich verwahrt das Holz länger als zwei
„Stunden gegen die Wirkung des Feuers; ſein größter Vortheil beſieht aber dar-
„in, daß er das Holz verhindert in Flainme auszubrechen, wenn es auch länger
„als zwei Stunden dem Feuer ausgeſeßt bleibt, und daß die in Brand gerathene
„Sachen vermittelſt dieſes Anſirichs bloß verkohlen. Um eine Quadratruthe Tans
Ss 2
ei Een. ee