Von den Dächern. 71
Darnım diefe Dächer und die Hohlfehlen, welche fie verurſachen, bei ihrer fla-
chen Lage mit! Dachziegeln nur ſchwerlich dichte einzudecfen find, mern gleich in
den Hoblfehlen Blech zu Hülfe genommen wird, fo thut man ‘am: beſten; bei
gewöhnlichen Gebäuden dergleichen flache Frontons gänzlich zu vermeiden. ı Bei
Prachrgebäuden, wo die Baufonds es erlauben, fich zu ihrer Eindeefung über-
haupt des Blechs oder gar des Kupfers zu bedienen, iſt es ein anderes.
Wenn alſo die zuſammenſtoßende Dächer gleich hoch find, fo ift dabei
nichts - beſonders zu bemerken, und dasjenige, was bereits wegen der Dächer
tit Wiederkehren vorgelommen, hinreichend um ficy auch hierein zu finden.
Dieſe Dächer werden nemlich nach Fig. 73 A zugelegt; ac und bc: ſind
die © Kehlſparren, | auf welchen die Schiftfparren fg und Hh i des “ Hauptda-
ches und auch die des Nebendaches über kl, de, fich auffehiften. Man wird
leicht bemerken, daß die Kehlſparren dadurch ſehr belaſtet werden, und daß ſia
daher gehörig ‘ſtark, auch wohl überdem noch aus bereits angeführten
Gründen, mit rechewinfliche darunter angebrachten Stüßen, unterſtüßt werden
müſſen, wobei dahin zu fehen, daß ‘auch dieſe Schen auf einen feſten Punkt
des Dachbodens zu fiehen Fommen, d. i. auf eine Scheidewand, oder auf einem
Balken jedoch niht weit von deſſen Auflager auf einer Wand.
Sf aber das anftoßende Dach niedriger als das Hauptdach, ivie fol-
ches vorgedachtermaßien bei überbaueren Nifalies und Froncons der Fall iſt, fo
würde es Feinen ſichern und feften Verband geben, wenn man auf die ee
fparren ab und ch Fig. 73 B welche anf der Dachfläche des längſtlaufenden Da-
ches in dem Punkt þ zuſammentreffen, die Sparren beider Dächer auf die Kehl-
ſparren ſtellen wollte. Man läßt daher die Sparren des Hauptdaches ‘an bei-
den Seiten bis auf die Balken herunter gehen, kämmt die Kehlſparren auf
dieſe Sparren auf, und ſec ſodann die Schiftſparren des anſtoßenden Daches
auf dieſe Kehlſparren, wodurh der Verband des Hauptdaches nicht geſchwächt,
ſondern gut und dauerhaft bewerkſtelliget wird.
Vorgedachter Verband wird auch beſonders da nothwendig, wo ein
Seitengebäude, welches eine hohe Wand hat, (wie in Fig. 15 A erwähnet
worden) gegen die Dachfläche des Vorderhauſes anftöße. Hier muß beſonders
dahin geſehen werden, daß der Kehlſparren keinen Schub verurſache, wodurch
die hohe Wand ſehr leiden könnte, weshalb der Kehlſparren nah Fig. B über
die Hauptſparren gekämmt, und die Schifcſparren des Seitengebäudes darauf
gefegt werden.
cs” Gery
Pe
en ee
nn
Er rx > EEE
un