Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Von den Dächern, 73 
do Falle geben, wo dieß niht angehet, und dann iſt beſonders auf eine gute Verbin- 
dung zu fehen, welche mit darin beftehet, daß in dem Forſte von d bis e ein eingezoge- 
ner ftarker Niegel eingelegt, und die Vorderfparren darauf aufgefämmt werden, übrigens 
aber bis an die beiden Eleinen Gradfparren des Fleinen Walms heraufgehen, aud nöthigen: 
folls mit Stügen, welche auf die Kehlbalken in einer Schwelle ftehen, verfehen werden. 
Ferner müſſen ſämtlihe Schiftſparren des anſtoßenden Daches mit Windlatten oder 
Windriſpen an die ganzen Gebinde rstx wider den gegen den kleinen Walm etwa 
treffenden Stoß der Stürme geſichert werden. Aus allem dieſem wird man ſehr Leicht ein: 
ſchen, daß es am beſten iſt, dergleichen Neberragen eines Daches über das andere auf alle 
Art möglichſt zu vermeiden 
Es wird vielleiché nicht undienlich ſeyn noh den Fall zu erwähnen, 
wenn bey einem Ecfhauſe ein Seitengebäude mit dem Borberhaufe zufammenfto- 
ßen ſollte, welches ſchmäler als leßteres wäre, 3. B. das Vorderhaus hätte eine 
Tiefe von 36 — 40, der Seitenflügel wäre aber nur von 3c Fuß breit. Es 
würde alsdenn rathſam ſeyn, nah Fig 74 die innere oder die Hofſeite ab des Ne- 
bengebâudes bis an den Kehlbalken zu erhöhen, und eine Fleine Dachfläche dar- 
auf anzubringen. Beh einem Manſardedache würde in eben der Art, der 
untere Theil des Daches bey dem Seicengebäude wegfallen. Hat aber das Sei- 
tengebäude gerade die halbe Tiefe des Vorderhauſes, dann- iſt kein anderes Mics 
tel übrig, als leßterem auf dem Hofe eine hohe Wand zu geben, oder ein ſoge- 
nanntes Pultdach auf das Seitengebäude zu feßen, 
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Die Dâcher auf den Gebäuden ſind allerdings als eine unumgängliche Von Ueber- 
Nothwendigkeit zu "betrachten; allein wegen des beſſeren Anſehens, welches die e der 
SE en gewinnen würden, wünſcht man, wenigſtens die hohe Form 
der Dächer zu verbannen. Allzuflache Dächer ſtehen aber mit dem nothwendi- 
gen Verl ai unfer einem Dache frocen zu wohnen, und zugleich die Erhal- 
tung des Gebäudes dadurch zu bewürfen, mit unſerm Klima und mit den Bede- 
>ungsmaterialien deren wir uns mehrentheils bedienen müſſen, im Widerſpruch, 
denn der Koſtbarkeit wegen, kann nur in fehr felenen Fällen Kupfer oder auch 
ſelbſt Ble welches beides ſich zur Bede>kung der flachen Dächer ſchi dt, ange- 
wandt werden. 
Um alſo unſere Ziegeldächer, welche bey der S. 57 (unter der Bedingung 
einer äußerſt ſorgfältigen Éire ng) angegebenen mindeſten Höhe derſelben, doch 
noch ſehr hervorragen, einigermaßen zu verftecfen, erhöhete man die Fronten- 
mauern noh um ein gutes Theil über die Balken. Man brachte dabei entmwe- 
der das Geſims oben auf die Erhöhung an und verzierte den Naum zwiſchen 
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