Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Von den Dächern. 75 
Giebelftuben gehen um etwas höher gelegt werden, demohngeachtet aber das 
Rahm a worauf die übrigen Keblbalfen liegen in eins durchgehen, fo daß in 
den Dachftuben ein beſonderer Rahm e liegt, welcher mit kleinen Stiehlen, die 
auf das Rahmſtück a ſtehen unterſtüßt iſt. Da aber ſodann der untere Theil 
der Sparren zu lang ohne Unterſtüßung ſeyn würde, ſo muß unter jedem Spar- 
ren eine Stübe b geſtellet werden, welche Stüßen auch dazu dienen um eine mit 
Brettern bekleidete Wand und Decke anzubringen, wodurch man no<h Neben- 
Fabinecte oder Alkoven bei den Dachftuben erhält, welche entweder durch kleine 
Fenſter d oder aus der Stube beleuchtet werden. Ein halbrundes Fenſter e 
macht bey dergleichen Dachſtuben, ſowohl von außen als innen eine Zierde, 
auch geben dergleichen Fenſter überhaupt vieles Licht 
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Die ſimpelſten und bisher gewöhnlihſten Dachfenſter bei ökonomiſchen Von den 
Gebäuden, beſonders bei denjenigen die mic Stroh oder Rohr gede>t find, be- 
    
Dachfenſtern 
ſtehen aus einer Unterſchwelle a, welche auf die Sparren nah Fig. 77 A auf- vörderſt von 
gekämmet und mit ſtarken eiſernen Nägeln befeſtiget iſt; auf dieſer Schwelle 
ſtehen zwei Stiele b, welche fo wie die Schwelle und das darauf liegende 
  
   
  
Rahm- oder Kopfſtück e einen Falz erhalten, worin die vor dem Dachfenſter gen. 
befindliche Luke einſchlagé. Wenn die Eufenöfnung groß ift, befindet fich darin 
auh wohl noch ein ebenfalls gefalzter Mittelſtiel, fo daß die Defnung durch 
zwei Lukenladen verſchloſſen wird. Zuweilen iſt aber auch ein beſondres Fen- 
ſterfutter mit einem Pfoſten in der Mitte eingeſebt, da fich denn die Falze in 
diefen Zargen amd an den Mittelpfoften befinden. An dem vorgedachten Kopf: 
ſtücke und den Dachſparren, beſſer aber nah Fig. 77 B unter den Kopfſtücken 
und an den Hauptſparren, iſt der Riegel d befeſtige, und endlich ſind die Dach- 
fenfterfparren auf das Nahmflüc entweder nah Fig. 77 C aufgeklauec oder ſie 
reichen darüber hinweg Fig. 77 B und ſind mit eiſernen Nägeln befeſtigt. 
Bei großen Heuluken Fig. 78 A ſtehen die Stiele auf die Balken, oder wenn 
die Heuluke niché gerade zwiſchen zwey Balken zutrifé, fo wird nad) Fig. 78 B 
eine flache Schwelle, und an den Seiten noh wohl einige Riegel angebracht, 
damit die ausgemauerten Seitenflächen nicht zu groß werden. Weil aber auch 
die langen Stiele durch die auf das Rahmſtück anzuklauende Sparren leicht 
herüber geſchoben werden fônnen, fo iſt es noh beſſer anſtatt des obern Miee 
gels, Balken anzufertigen Fig. 78 B, welche 'aûf das Kovfſktück aufgekämmt 
find, worauf ſodann die Sparren zu ſtehen fommen. Dieſe Balkeu, oder Auch 
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