Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
Von den Dächern. zn 
Anm. Was bei der Eindefung der Ziegeldächer gegen die Wangen oder Seiten dieſer 
Dachfenſter zu beobachten iſt, wird ebenfalls bei dem Abſchnitt von Einde>ung der Ds- 
cher überhaupt, vorkommen, 
Don den runden oder ovalen Dachfenftern Fig. go oder ſogenannten 
oeils de boeuf (Ochſenaugen) gilt daſſelbe. Bei dieſen Dachfenſtern müſſen 
nemlih die Geſimſe oben, ingleichen die Vorderſchwellen und die Stiele an 
den untern. Enden ebenfalls 'mit Blech abgede>t, auch die Hohlkehlen, welche 
die Eleinen Dächer da verurfachen, wo fie an das Hauptdach anſtoßen mit 
1g Zoll breiten Blechtafeln gut eingede>t werden. 
Bei allen dieſen Arten von Dachfenſtern, iſt es in Abſicht der ausge- 
mauerten Wangen ein übler Umſtand, daß nemlicy die Dachfenfter gerade über 
die untern Fenſter zutreffen ſollen; es ſtehen aber die Hauptſparren ſelten ſo, 
daß die Wangen der Dachfenſter gerade auf dieſe Sparren aufgemauerc werden 
Fönnten; es müſſen alſo Nebenſparren aufgeſeßt werden. “Angenommen z. B. 
daß in Fig. 81 A, a. ein unteres Fenſter ſey, über welchem der Symmecrie 
wegen gerade ein Dachfenſter befindlich ſeyn ſoll, ſo würden hier die Sei- 
ten des Dachfenſters auf keine Sparren zutreffen, wohl aber beinahe in der 
Mitte des Dachfenſters ein Sparren b vorhanden feyn; diefer in der Mitte 
befindliche Hauptfparren müßte alfo wie die Figur zeigt, in der Höhe des Dach- 
fenſters unten und oben abgeſchnitten und Niegel cd, ef eingelegt, dazwiſchen 
aber die Nebenfparren ii eingefege werden, auf welchen die Aunsmaurung der Wan- 
gen zu ſtehen kommt; ſie müſſen daher nicht zu fehmwach feyn oder noch wohl 
durch auf die Balken geſeßte Stuben, verſichert werden. Dieſe Stüßen ſollten 
überhaupt, auch ſelbſt da angebracht werden, wo die Seitenwände des Dach- 
fenſters auf die Hauptſparren zutreffen, weil dieſe Sparren niche allein außer 
der Bedeckung noch die Laſt des Dachfenſters zu tragen haben, ſondern auch 
von der durch die Kalfleiften durchdringenden Feuchtigkeit weit eher anfaulen, 
und nicht ſelten einbrechen. 
Anm. Jc habe bei einem Bau gefunden, daß Bretterſtüke dazu genommen waren, wes: 
halb ſich die Mauerfache geſa>t hatten und den Regen durchließen. 
Es iſt auch eine üble Gewohnheit und eine bloß vermeintliche Zierde, 
an den Dachfenſtern unterwärts gegen die Seicenſtiele, aus Bohlenſtücken aus- 
gearbeitete Schnörkel nach Fig. go B anzubringen; es entſtehen dadur< nur 
deſto mehr Waſſerlöcher deren Einde>ung [erſchweret wird; der gute Ges 
ſhma> wird auch dergleichen abgeſchmackte Zierrathen niche billigen. 
   
     
   
    
  
  
  
  
   
   
   
    
  
  
  
   
    
    
  
    
    
  
   
    
 
	        
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