Von den Dächern. 79
Hanpefparren eingelaffen und’ angenagelt, worauf alsdann die Sparren der Dach-
fenſter befeſtiget werden. Sollten indeſſen die Sparren bei ſehr großen Dach-
fenſtern zu fehmwer werden, ſo daß man vorgedachten Latten nicht mehr die Hal-
tung der Dachfenſterſparren anvertrauen kann, ſo ſind anſtatt der Latten
Riegel m Fig. F 2 von Kreusholz von einem Sparren zum andern ein-
zuziehen.
Eine lângliht runde und an keinem Orte ſteile Linie in dem obern
NRahmſtüke iſt in Anſehung der guten Einde>kung dieſer Dachfenſter die
Haupeſache, denn ſo gut und waſſerdicht ſie ſind, wenn ſie mit aller Vorſicht
angefertigt werden, eben ſo nachtheilig können ſie dagegen bei einer unrichtigen
Form werden. Einige Zimmerleute welche das Weſentliche dieſer flachen run-
den Linie nicht einſehen, glauben den Zweck dieſer Dachfenſter dadurch zu er-
reiches wenn fie ne vecht vieles Licht faſſen, und ſie geben ihnen daher vonn bis 0
Fig. 82 G einen zu flachen und von o bis. p einen zu fteilen Bogen, ſie er-
halten dadurch allerdings mehr Eiche, indem die Dachfenſter bei geringerer Länge
ſehr hoch werden können, allein nun findet das Waſſer an den Seiten von 0
bis p mehr Gefälle als es von q bis o herunter haben kann, es folgt alſo
dem ſtärkern Abfall und läuft durch die Fugen der Dachſteine.
Nach Erfahrungen iſt folgende Form Fig. 82 El für die Fledermaus-
fenſter als die beſte befunden worden. Erftlich beſtimme man die Höhe des
Fenſters, welche ſich nach der mehr oder minder flachen Lage des Hauptdaches
richtet, und aus einem Profile ſehr bald gefunden werden- kann. Dieſe Höhe
ab nemlicd) von der Unterkante der Schwelle bis zur Oberkante des Rahm-
ſtücks über das Fenſter, theile man in 5 gleiche Theile und ſee aus a inc
und aus a in d 14 ſolcher Theile, ziehe die Linie md und theile ſolche in e
in zwei gleiche Theile, errichte auf die Micte zwiſchen b und e eine perpendi-
Euläre Linie fe und eben ſo zwiſchen ed die Linie hi; da wo nun die Linie
fg die Linie bk berührt, iſt der Miccelpunkt &, aus welchem der Bogen efbl
beſchrieben wird. Mit derſelben Eröffnung des Zirkels ſuche man den Punkt i,
und mache aus 1 den Bogen eh d. Man wird finden, daß dieſe Linie überall
ſanft und flach ausläuft.
Ein weſentlicher Vorzug dieſer Fenſter iſt der, daß man ſie an jedem
Orte auf dem Dache anbringen kann, ohne daß es nöthig iſt, die Sparren
auszufchneiden, welches wie vorgedacht bei andern Dachfenftern oft erforderlich
wird, um fie über die Mitte der Fenſter in den Stockwerken zu ſtellen und die
Seitenwände ausmauern zu können, als wozu, wenn daſelbſt nicht gerade ein