Full text: Anweisung zur landwirthschaftlichen Baukunst (Dritten Theils erste Abtheilung, Ersten Theils erste Abtheilung)

  
254 I. Abſchn. V. Anlage u. Conſtr. ganz hohler 
Nagel befeſtigf, Und dadurch wird die Spibe des Stroh- 
dachs bede>f. Zu den Latten können auch runde , alte 
Stangen 2c. gebraucht: werden , die man mit hölzernen 
Nägeln nagelt.e Hierauf werden vier Bäume oder 
runde Stiele, 8 bis 10 Zoll im Durchmeſſer ftarf und 
etwa 14 Fuß lang, von ihrer Rinde geſäubert, alle 
10 bis 12 Zoll in der Höhe mit einem,. 2 Zoll tiefen 
Kerb verfehen (f. Fig. 101 B), und um Die vorgedach- 
fen Schwellen herum, etwa 3 Fuß tief in die Erde ge- 
graben > doch ſo, daß die gekerbte Seite derſelben aus- 
wärts gekehrt iſt. Ferner wird um jeden der vier Stiele 
ein Weidenring von dem Umfange, daß er an dem ſtärk- 
ſten Theile des Stiels no< # Zoll Spielrgum hat, ge- 
legt. Ein zweiter Ring von Weiden -, Birken -, oder 
Eichenholz wird um jede der vier E>en der Schwellen 
gelegt, und durch den erſt gedachten Ring ſo durchge- 
flochten, daß er mit demſelben wie eine Kette zuſammen 
hängt. Auf dieſe Art wird das Dach vermittelſt der 
Kettenringe zwiſchen und an. den vier Stielen aufgehan- 
gen, wie aus der Fig. B zu erfehen ift. 
Pill man nun bei dem, nach und nach höher aufs 
aufeßenden Feimen das Dach höher heben; fo werden 
hierzu eine Leiter und zwei Menſchen erfordert. Wäh- 
rend der eine das Dach‘an der einen Ecke in die Höhe 
hebt, ſchiebt der andere den Ning auf einen höhern 
Kerb. Dieß wird nach der Reihe mit allen vier Een 
gemacht, bis man die verlangte Höhe erhalten hat. 
Auf eben dieſe Art kann auch das Dach wieder herunter 
gelaſſen werden. 
Der Boden oder Grund der Feimen wird mit Feld- 
fleinen ausgefeßt, und darauf wird Tanger oder frod» 
nes Strauchiwerf gelegt. 
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