316 IT. Abſchn. Von Anl. u. Conſtr. folch. Gebäude,
Ai Drittens? Jm Dache gebe man gleichfalls den
Fenſtern eine Brüſtung bon nicht, mehr als 2 Fuß Höhe,
und mache deren fo viele, als eine gute Conſtruction; und
Form- der Dachfenſter ‘nur zuläßt. Die fo genannten
Siedermaug:Zenfter ſind auch hier die beſten, weil felbige
die größte Lichtbreite' geben, und nicht, duch gusges
Mauerte Seitenwangen die einzelnen Sparren belaſten.
Man» hat zwar, um mehrere Lufröffnungen im
Dache zu haben, vorgeſchlagen , fortlaufende Dachfens
ſter , ungefähr ſo wie im zweiten Theile Fig. 87. vorge:
ſtellt worden , oder eigentlich eine. fortlaufende gerade
Wand. mit Dachfenſtern zu machen. Allein es iſt dabei,
gegea eine föcmliche Etage mehr , wenig Bortheil , ins
dem die Dachfenſter -Wand gewiſſermaßen die Front-
wand einer Etage ausmacht, und daher vieles von der
Schräge des ‘eigentlichen Daches wegnimmt, weshalb
denn daflelde um fo viel Höher gemacht werden muß.
Geſetzt aber, man fände bei einem gut verftriches
nen Dache durch die erwáhnten Fledermaus - Dachfens
ſter nicht Luftzug genug; ſo laſſen ſi zwiſchen ſelbige
entweder noch blecherne Dachfenſter anbringen , oder es
laſſen ſi in der: Höhe der Brüſtung zwiſchen den Dachs
fenſtern fortlaufende, niedrige, nah Fig. 120 anzus
ordnende Luftzuge , welche mit Knaggen von Bohlen-
ſtücken auf jedem Sparren unterſtüzt ſind, und deren
Lukenthúren oberhalb angeſchlagen ſind, anbringen, auch
gut einde>en. Legteres ließe ſich auch für den oberſten
Dachboden anwenden, wenn nähmlih auch die Kehl:
'balfen mit Korn befchüttet werden follten.
Viertens: Der unterſte Fußboden über der
Erde muß, ſelbſt bei dem trockenſten Erdboden , wenig-
ſtens um 1 bis 13 Fuß hoch, und bei nicht ganz tkro>e-
nem Boden noc hdher über-dem Terrain angelegt wer-
den; und wenn darin ein Mehllager in Fäſſern ſtatt