Full text: Anweisung zur landwirthschaftlichen Baukunst (Dritten Theils zweite Abtheilung, Ersten Theils zweite Abtheilung)

  
  
  
innere Einricht, erf., als Federvieh-Ställe sc, 6 
Am beſten iſt es, wenn man mit Heuvsrräthen von. natüre 
lichen oder fünſtlihen Wieſen ſo verſehen iſt, daß - man 
den ganzen Winter hindur< damit füttern kaun. JF man 
aber nicht hinreichend mit Heu verfehen, fo muß der Man: 
gel deifelben mit Stroh erfegt werden. Das lange Stroh 
vom Noden wird zu Hädiel für die Pferde geſchnitten, ‘al: 
lenfalls" au< für das Rindvieh. - Das Sommerſtroh iſt 
aber jelbigem vorzuziehen, doch kann erſteres au< mit Heu 
vermiſht werden. Bei Bier- oder Branntweinbrennereien 
find die Träber und der Branntweinfpühlig ein gutes Fut- 
ter für die Kühe. Wo die Winterfütterung meifteng mit 
Stroh geſchieht, da muß der Hadfel, den man mit furz 
geſchnittenem Heu oder mit Kleie oder Schrot vermiſcht, 
angebrühet und nad) dem Abkühlen verfüttert werden. 
Die, Fütterung muß regelmäßig dreimahl des Tages, 
nähmli<h Morgens, Mittags und Abends geſchehen, und 
dabei auf Reinlichkeit und Säuberung dex Krippen ſorg- 
fáltíg geſehen werden, Die üble Gewohnheit, nur ävels 
mahl des Tages zu füttern, iſ fur das Vieh von ſehr 
na<theiligen Folgen. 
Ferner gehört zur guten Pflege des Viehes reines gutes 
Waſſer. Man tränkt entweder im Stalle oder auf dem 
Hofe an Tränktrögen. Im. lestern Falle muß das Vieh 
jedesmahl ng< dem Füttern auf den Hof gerrichen werden, 
Obgleich die erhöheten fo genannten Sutter: 
gänge mit ihren Krippen und Kaufen größtentheile 
als eine für nüglich und nöthig anerfannte Einrichtung 
in Nindviehſtällen gelten ; \o' giebt es do< Gegenden, 
3. D. im Medlenburgifchen und andern Orten im Nie: 
derveutfchland, wo dem Rindvieh das tro>ene Futter 
auf gleicher Erde vorgeworfen wird. Man fucht fol 
ches damit zu rechtfertigen, daß das Vich das Futter 
in den Krippen zu bald warm hauche, und dann die 
Eßluſt verliere. Eines Urtheils darüber enthalte ich 
mich, und ſchreite vielmehr zur Beſchreibung der ge« 
wöhnlichen Futtergänge. 
 
	        
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