86 11. Abſchn. V. Geb., welche nur eine einfache
Die größt möglichſte Reinlichkeit in allen Theilen
des Molkenhauſes, und vorzüglich da, wo die Milch
in den Aeſchen oder Satten auge wird, folglich ein
fleißiges Scheuern nicht nur der N Milchgefäße , ſondern
auch der Gemächer, if ein unerfäpfiden Erforderniß.
Jf das Beháltniß, worin die Milch aufgeſtellt wird,
vielleicht im Sommer nicht fühl genug, fo wird kaltes
Maſſer auf den Fußboden ausgegoffen, damit die Milch
¡ét fäuere; und ift e8 im Winter zu kalt darin, wor
durch der Rahm zu langfam abgefeßt wird, fo muß durch
einen Ofen oder mit heiß gemachten Steinen die ger
hörige Temperatur (welde man ungefähr auf 8 bis 10
Grad Neaumuür annimmt) beſchafft werden. Ein guter
hoher Keller, der tief genug in der Erde liegt und den-
noch nicht nur einen hinlänglichen Luftzug, fondern auch
in ſeinem Pflaſter einen ordentlichen Abfluß haben
fann, (welches lestere freilich ſelten zu erhalten ift,)
würde alſo ein hierzu vollkommen geeignetes Behält-
niß ſeyn.
Anm. Im Anzeiger der Deutſchen vom Jahre 1808 wird
an einem Orte geſagt: „Waſſer vou Meerrettig
„abgezogen, iſt ein vortrefflihes Mittel, die Milch
„im Sommer füß und frifh zu erhalten, Wenn man
„einen Eßlöffel davon unter ein Nöfel Milch gießt; fo
„erhält man ſie ſi auf dieſe Art in den Hundstagen
„außer dem Keller ohne Bede>ung bei häufigen Gez
¿„ wittern, ſe < $ Tage lanz unverändert, während dar-
„neben geſtellte Milch ſcon ſtinkt und fault,“ Im
195ſten Stük dieſes Anzeigers von demſelben Jahre, wird
noch das weſentliche bemerkt, daß dieſes Waſer Feines:
wegs das Anſezen des. Nahms verhindert, - Von einigen
ſehr erfahrenen Oekonomen wird jedoch dies als eine Ab-
ſurditär yerworfen,
Da, wie gehe in den mehreſten Féllen ein
unmittelbarer Abflug aus dem Milchkellex nicht zu er-
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