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und andern Lehm- Bauarten überhaupt. 81
Pisé- Steins zur Dicke erhalten müßtez ſo. erfordern ſie
nicht nur ſtarke Lehrbögen, ſondern auch ſtarke Widerlaz
gèr, und da dergleichen Gewölbe auch nur wenig Breite
erhalten können , ſo iſ es leichter, wohlfeiler und doh
wohl auch dauerhafter, ſie von gebrannten Ziegeln und
Kalk aufzuführen.
Anm. Der Herzoglich = Sächfifh = Weimarifhe Baumeiſter,
Herr 2c, Steinert, giebt in feiner Schriſt: Entwurf
einer neuen feuerfeſten Bauart mit gemwölb-
ten Deden und Dadhungen x. Weimar 1803,
bei Hoffmann, cine Anweiſung, fo wohl die Deden
über Zimmern, als auch Gothifche Spißbogen , anſtatt der
Sparten, von Luftziegeln zu mwölben. In den Samms
lungen nüsßliher Auffäße, die Baukunſt bes
treffend, 1803, zweitem Bande, habe ich auch Diez
ſes getadelt , und dadurch wohl hinlänglich zu: erkennen gege-
ben, daß ich, ohne dem Werthe, oder der. Nüslichkeit
des Lehmpaten -, Luftziegel = und Pisé - Baues auch nur
im niindeſten etwas vergeben zu wollen, dennoch denſelben
nicht zu Spielereien herabgewürdigt , oder zu Dingen, die
ſelbſt von gebrannten Ziegeln ausgeführt. immer mißlich
bleiben werden, angewendet wiſſen will. Wenn daher in
einer Recenſion der von mir, in den gedachten Sammlun-
gen 1797 (zweitem- Bande) beiläufig geäußerten Gedanken :
„ob niht in der Fortification passagere
die Wälle und Gewölbe von Lehmpasken aufs
zuführen ſeyn dürften, geſagt worden, daß
mich mein Ste>kenpferd nun ſ<on verleite, Fe-
ſtungen von Lehmpaßen erbauen zu wollen;
ſo \ceint es, . daß ih entweder zufällig oder abſihtli< miß=
verſtanden ſeyn müſſe, da - ih, wie gedacht, nur die
Fortification passagere und feine befte=
henden Anlagen gemeint babe. Daß ferner
andere, bloß mir zu Gefallen, dicſes Ste>en-
pferd mitreiten, wie derſelbe Recenſent meint, wird
dadur< widerlegt , daß in 57ſten Stü>k des Journal
des Batimens et des Arts an IX. wirflid der
Vorſchlag gemacht worden, bei Beldbefsfligungen,
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