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u. {war beſonders von den Lehmſchindel - Dächern. 115
wöhnli<h, mit VBandſtö>ken und Vindiweiden an die
Latten feſtz folglich kommt die Lehmſeite des Blattes
oben. >
Während der Zeit ſtreichen unten die Arbeiter wie-
der ein anderes Strohblatt auf einem zweiten Tifchblatte;
diefes wird dann eben fo hinauf getragen und auf dag er;
fiere Strohblatt dergeftalt gelegt, daß es nur ein Paar
Zoll höher hinauf gerückt wird, Da num die Stoppel-
enden des Strohes nicht beſtrichen ſind, und nur dieſe
hervorragen z; ſo ſieht ein ſolches Strohdach nicht anders
als ein gewöhnliches aus, und wenn es darauf regnet,
ſo leiten die Stoppelenden den Regen ab; der innere Lehm
aber bleibt auch im ſiärfſten Regen tro>en. Ein ſolches
Dach, welches in ſeiner ganzen Dicke gewöhnlich 4 bis 6
Zoll beträgt , hat alſo in der Mitte einen Kern von Lehm,
der 2 bis 3 Zoll di> iſt und zuſammenhängend durhs
gauze Dach geht; die Ober- und Unterfläche aber iſt ret-
nes Stroh. Die Bedeckung dauert, ungeachtet oft
Strôme von Funken darauf regnen, ſehr lange, und zwar
bis das Stroh weggefault, und der Lehm dem Regen aus-
gefeßt ift.
Die Lattung Fann bei fo fehwachen Lehmfchindeln,
beſonders da ſie noh ganz naß auf das Dach gelegt wer-
den, nicht viel über 6 Zoll Weite betragen. Berner geht
aus obiger Beſchreibung hervor, daß, da jede Schindel
die unter ihr liegende bis auf 2 oder 3 Zoll ganz bede>t,
bei ihrer Länge von 3 Fuß, beinahe noch die zwölfte
Schindel die erſte de>t, folglich, wenn das Dach dennoch
nicht dier als 6 Zoll iſt, jede Schindel kaum > Zoll di>
ausfallen darf.
Anmerkung. In ähnlicher Art wird die Anfertigung der
Lehmſchindeln au< in des Herrn Pfeifers ökonomiſchen
Shriften angegeben,
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