Full text: Anweisung zur landwirthschaftlichen Baukunst (Dritten Theils erste Abtheilung, Erster Theil)

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190 TI. Abſchn. Von Anlage u. Conftr, ganz hohler 
„bezweckt würde, und ob hierzu die Form der Taſſe 
„nach einem Polygon die zweckmäßigſte ſeyn dürfte?“ 
Die Auflöſung dieſer Frage giebt nun Herr Ober- 
Baudirector Trieſt dur folgende Conſtruction : 
Die beiden Taſſe oder: Vanſen (wovon in Fig. 86 
A,B, C, D die Hâlfte vorgeſtellet iſt) bilden , jedes: für 
ſich, ein zwölfſeitiges Polygon, wovon die Linie c d 
Fig. À zwei Seiten in eine gerade Linie zuſammen zieht, 
vermittelſt welcher Breite die Tenne A mit den Banfen 
verbunden. iſt. Das Ganze jedes Taſſes bildet bis unter 
das Dach eine abgeftumpfte pyramidalifhe Form, 24 
Fuß hoch, welche von oben nach unten, an allen Seiten 
3 Fuß Doſſirung, und im untern Durchmeſſer 44 Fuß 
Tiefe hat. Der Zwiſchenraum UH zur Tenne zwiſchen 
zwei Banſen iſt 32 Fuß lang „22 Fuß tief „ mit gleich 
falls ſchräg ſtehenden UmfaſſungSwänden , und bis unter 
das Dach 15 Fuß hoch. 
Der innere Raum einer jeden Banſe iſt ganz frei, 
weshalb dag Getreide darin, wie in einen Feimen, py- 
ramidalifch gepackt wird, und, damit der nöthige Luft 
zug daria nicht mangele, ſollen nur die beiden unteren 
Keiben Sacher ausgemanert oder ausgeftaft, die oberen 
zwei Reihen Fächer aber mit Flechtwerk von Weiden 
gleichſam vergittert werden. 
Anm. Wenn das Ausflechten der Fächer in den Scheunen, in 
Hinſicht auf Regen und Vögel, nicht getadelt würdez fo 
könnte ſolches bei den geraden Wänden der gewöhnlichen 
Scheunen mit demſelben Nugen geſchehen. 
Der Architect , Herr Louis Catel, macht in einer klei- 
nen Schrift: „Guter Nath für denjenigen Land: 
„mann, welder durch die Folgen des Krieges 
¿ſein Wohnhaus, ſeine Ställe und Scheunen 
„eingebüßt hat. Berlin, bei Braunes 1808“ 
den Vorſchlag, die Außenwände der Scheunen mit halb auf- 
 
	        
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