Full text: Anweisung zur landwirthschaftlichen Baukunst (Dritten Theils erste Abtheilung, Erster Theil)

  
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62 Vom Pisé-Bau insbeſoudere, 
die mühfamften Mittel kein feſter Abpuß erhalten wer- 
den tonnte- 
Anm, Die völlige Austrodnung der Lehmmauern vor dem Abs 
puben iſt nicht allein deshalb nothwendig , damit der An- 
wurf feſtere und härtere Flächen, um ſich anzuhängen , finde, 
ſondern auh, weil, wenn eine no< feuchte Lehinmauer ge- 
pußt wird, der Kalk früher, als die Lehmmauer felbft 
trodinet, legtere fi) daher fpäter fegt, und fo von dem 
Abpute fi) ablöft. 
Wir finden ja in der Erfahrung, daß, obgleich der 
Kalkanwurf auf einer , aus gut gebrannten Steinen bez 
ſtehenden Mauer in der Régel ſehr feſt bindet, derſelbe 
dennoch an einigen Drten ſchle<htérdings niht feſt verz 
bleiben will, wenn vielleicht in der Wahl der Fahresz 
zeit , ſowohl zur nöthigen Austro>énung der Mauer, als 
des Pubens ſelbſt, gefehlt worden, oder wenn die Steis 
ne von ſchlechter Beſchaffenheit ſind. Auch in ſolchen 
Sällen muffen wir ung künſtlicher Mittel bedienen, den 
Mauern die gegen die Witterung erforderliche Decke zu 
verſchaffen , als 4. B. durch Abfchlagung des alten Pus 
ges, Aufhauung der Fugen, Antragung einer Art Le- 
ment ¿Mörtels , oder Abreiben und Oelen der Mauer- 
fläche :c. Da num überdieß wohl niemand die unge 
brannten Steine mit den gebrannten in gleichen Nang 
feßen, noch behaupten wird, daß der Kalfanwurf auf 
den Lehmfleinen dieſelbe Verbindung, wie an guten ge- 
brannten Steinen eingehe; fo folge von felbft, daß in 
der Kegel nur duch). Fünftlihe Mittel den Lehmmauern 
ein haltbarer Abpuß gegeben werden kann, und es darf 
nur no< bloß die Frage ſeyn, welches unter den ver- 
ſchiedenen befannten Mitteln das wohlfeilſte, zwe>mä- 
ßigſte und überall anwendbarſte ſey. 
Da die im Ganzen geſtampften Visé - Mauern feine 
Fugen habenz ſo wollte Cointeraurx- (ſiche erſten 
 
	        
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