Full text: Anweisung zur landwirthschaftlichen Baukunst (Dritten Theils zweite Abtheilung, Zweiter Theil)

  
230 IV. Abfehn. Von Anlage und Confkruction 
zum Reinmachen der Gefäße und zum Abkühlen in den 
Kühlfäſſern ſehr nothwendig, wesShalb alſo dergleichen 
Gebäude nicht auf zu bedeutenden Anhöhen erbauet wer- 
den ſollten. 
*) Eine in hieſiger Nähe gemachte Erfahrung, daß in den Kel: 
lern eines Hauſes auf cinem ziemlich hohen Berge , ſi< den: 
noch faſt alle Frühjahr eine bedeutende Menge Waſſer ein- 
fand, mag bier eiugeſchaltet werden, 
Es beſtand dieſer Berg, wenn man nur ungefähr 2 bis 3 
Fuß durch die Oberfläche grub , aus reinem Lehm. Die Stel: 
le, worauf das Haus erbauet worden, war zwar nicht die 
tiefſte, aber auh nicht die höchſte ‘auf der ziemlich ebenen 
Oborfläche des Berges; vielleiht aber mochte die Lehmlage 
bier, gegen die nächſte Gegend umher ; eine Tiefe unter der 
darauf befindlichen wenigen Erde bilden. Genug, man legte 
das Kellerpflafter faſt auf der Oberfläche des Erdbodens an, 
und, um doch Die Keller ſowohl einigermaßen in der Erde zu 
erhalten, als au< um hiernächſt das Trauf - und Negenwaſ- 
fer vom Gebäude beffer abzuleiten, füllte man den Erdboden 
um das Gebäude herum 3 bis A Fuß hoch an, Als fih nun 
in zwei Frühjahren hinter einander Waſſer in den Kellern 
einfand, war nicht nur die Frage, woher auf einem Berge 
das Wafler in die, noch dazu fo hoch liegenden Keller kom: 
me, ſondern auh, wie dies wegzuſchaffen ſey, ſchr wichtig: 
Man ſ{<loß: das Schnee- und Regenwaſſer ſenkt ſich durch 
die geringe obere Erdſchicht bis auf die Lehmlagez bier aber 
kann es nicht tiefer dringen , ſondern ſucht fih nun in der 
Breite nach denjenigen Orten, welche Tiefen in der Lehm- 
lage bilden, Abzug oder das Niveau zu verſchaffen. Liegt 
nun das Kellerpflaſter auf einer nur etwas niedrigern Lehm- 
ſchicht : ſo füllt das Waſſer dieſe Vertiefung , folglich den Kelz 
ler mit Waſſer. 
Daß dieſer Schluß richtig war, iſt nachher dadurch erwie: 
fen worden, daß um das Haus herum, und von da aus abs 
wärts , Gräben, welche tiefer als das Kellerpflafter 
gehen, gezogen, und dadurch) das Waſſer fo abgeleitet wors 
den, daß ſeitdem noch kein Waſſer in den Kellern wieder ges 
weſen iſt, 
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