104 Erſter Abſchnitt.
Man pflegt die Ziegelöfen mit einem Schauer zu
bededen; ob. nun zwar die Balken ausgerrumpft wer:
innen
detem Brande im erſten Ofen, das Feuer in dem zweiten
eingelegt wird; alsbann dient die Luft, welche zur Abküh-
lung des erſten Ofens în denſelben eingelaſſen wird, und
in ſtack erwärmt, das Feuer in dem zweiten Ofen anzu-
laſen, und in ſo weit dient ſelbſt die Abkühlung des erfte
ren Ofens zu deſto beſſerer Erhibung des zweiten, Auf eine
ähnliche Art hilft der zweite dem dritten, dieſer dem viere
ten, DIeſer Dem E u
Das königliche Dber-Bau-Departement war bei Unten
fugung diefer Erfindung der Meinung, daß kein Zweifel
ſey, daß nicht auf diefe Art viel an Holz erſpart, und
zugleich die Arbeit ſehr gefdrdert werben Lônnte, baß es aber
noh beſſer ſeyn würde, um das Ganze mehr in die Run-
dung zu bringen, wenn an den Seiten noch zwei derglei-
chen Oefen angebra<ht würden. Es müßte aber auch dabei
vorausgeſeßt werden, daß ſolche Oefen eigentlih nur an
Orten dienen, wo ſie den ganzen Sommer über in einem
fort gebraucht werden könnten, und wo folglich immer viele
Und große Bauten vorgenommen würden, Der Erfinder
war ſolches auch feldft nicht in Abrede.
heile aber, weil die Koften eines folchen Dfens nad
einem davon angefertigten Bauanfchlage, wegen - des vielen
Mauerwerks und der künſtlichen Leitung der vielen Zugröhs
zen in den. Mauern, ſehx ho< ins Geld liefen, und ans
berntheild wegen des Bedenkens, daß es einer ſo großen
Ziegelei, bei den in den fönigl, Preuß. Landen bereits eta-
blitten vielen Ziegeleien, an Abfag fehlen würde, iſt die
Ausführung eines ſolchen Ziegelofens , wenigſtens hier, un-
terblieben. Db aber der Erfinder, der Ziegelbrenner 39:
hann Georg Müller, aus der Gegend bei Leipzig,
‚ anderer Drten einen folhen Ofen gebauet habe, iſ mir un-
befannt,