Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
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Von den Baumaterialien. 137 
Ln dem zweiten “Bande "1793 der vorhin gedachten 
Schriften der freien dfonom. Geſellſchaft zu St, Petersburg 
ift folgende Anweiſung des Herrn D. Löffler , Medikus der 
Stätthalterfchaft Polotst, die Güte und Dauer der Ziegel: 
Dächer (zu befördern, enthalten. 
Simplex veri Sigillum. 
Die Frage, die ich in dieſem Auffage beantworten will, 
war: 
1, Welches iſ der beſte, dauerhafteſte , auh niht zu koſt- 
barfte Anſtrich für ſchon | gelegte und auch neu zu le- 
gende unglafürte Dachziegel, durch welche das Einzie- 
hen des Waſſers in dieſelben auf einige Jahre abge- 
halten wird? 
Meiner Erfahrung und meinen Verſuchen zufolge entſpricht 
ein Anfkeith den in der Frage enthaltenen Foderungen, — er ift 
dauerhaft , wie dieſes von allen Delmalereien bekannt iftz 
aber ich habe demfelben nod) ein Mittel zugemiſcht, welches 
dazu beiträgt, daß derſelbe noch dauerhafter un 
Tebe. 
Meine damit angeſtellten Verſuche haben bewieſen, daß 
jede Art- von Witterung in ſehr langer Zeit faſt: gar: keine 
Wirkung darauf äußertz er fhüst vorm Eindringen des 
Waſſers, welches die Ziegelſteine ermürbet , auf eine un- 
verbeſſerlihe Art, bewahrt vorm Abblättern der glafürten 
Steine, und überzieht die rohen Dachziegel mit einem fanfe 
ten Glanze, der ihnen ein gutes Anſehen und Aehnlichkeit 
mit den glaſürten Steinen giebt. Auch auf die Koſtbarkeit 
habe ih fo fehr ale möglid Küdficht genommen, und ih 
habe diefen Iwed erreiht, ohne defien Nusen dadurch zu 
verringern. 
Den Anſtrich bereite ih auf folgende Art: 
Eine Bouteille Leinöl Eodhe ih mit 2 Loth Silberglätte 
und ein wenig Mennig auf gelindem Feuer ſo lange, bis 
ſich eine darin gehaltene Feder Erümmt, und fih, wie vers 
brannt, leiht zwiſchen den Fingern zerreiben läßt: jest 
nehme ih den Firniß ab, laſſe ihn erkalten, kläre ihn von 
den geſenkten Unreinigkeiten ab, und erwärme ihn alsvann 
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