Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
156 Ä Erſter Abſchnitt. 
am Zopf 10, Ix bis 12 Zoll hat, und durch den Bei- 
ſaß von ordinair ſtarkem Bauholze von demjenigen ex- 
traordinâren ſtarken Holze von größerer Länge und 
Stärke unterſchieden wird, welches zu den ſtärkſten 
Zimmerhölgern, ald Brüden-Balfen und anderen ſtar- 
fen Stücken bei den Mühlen- und Waſſerbauten, auch 
zu Trägern oder Unterzügen in den Gebäuden, oder 
zu Vumpen und Waſſerröhren gebraucht wird. 
Das zuerſt gedachte, ordingre ſtarke Bauholz 
wird zu allen denjenigen Theilen eines Gebäudes an- 
gewandt, welche die mehrſie Laſt zu tragen haben, 
als zu Balken , Unterzügen , Edfländern und zu 
Schwellen, und zwar zu legtem Behuf nicht fomol mes 
gen der Stärke als der anſehnlichen Länge des ſtarken 
Bauholzes, damit die Schwellen nicht fo oft zuſam- 
mengefeßt oder zufammengeftoßen werden dürfen, 
Viele find zwar der Meinung, daß das ſtarke Holz im 
Ganzen zu den Schwellen eines Gebäudes genommen wer: 
den müſſe, um fie reht hoch und breit zu erhalten; es if 
aber felten ein flarfes Stüd Holz zu erhalten, dus zugleid 
durchweg Fiehnig wäre; verfault nun der daran ſigen ge- 
bliebene Splint, welches gar bald geſchieht, fo wird das 
Übrig gebliebene Kern-Holz einer Walze ähnlih , welche 
durch die Laſt der darauf ſtehenden Wand leiht ſeitwärts 
hérausgedrü>t werden kann. Es ıft daher in der That beſ- 
ſer, die ſtarken Hölzer einmal aufzuſhneiden, folgli<h Schwel:- 
len von halben ſtarkem Holze zu machen. Die Schwelle er- 
hâlt dadurch eine flache und fichere Lage, und wenn die von 
einander gefchnittenen Geiten, folglih das Herz des Hol: 
zes, auf die Mauer zu liegen kommt, ſo dauert eine ſolche 
Schwelle länger als die aus ganzem Holze. Man braucht 
auch in der Art nur halb fo viel flarke Bäume zu Schwellen, 
als wenn man ganzes Holz dazu nimmt, 
  
  
Pvt
	        
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