Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
206 Erfter Abfchnier. 
34 daß das Gewicht des gelöſchten Kalks über ein 
und dreiviertelmal mehr ausmacht, als das des 
rohen Kalkſteins. 
dieſe Vermehrung des Gewichts und der Größe 
nennt man das Gedeihen des Kalks, welches bei 
dem Mergel oder Erdkalke wegfällt, deſſen Maſſe oder 
Gewicht fi) bei dem Löſchen nicht vermehrt, 
$. 74+ 
Vom Gebrauch des Kals beim Bauen, 
Nn Abſicht des Gebrauchs des Kalle zum Mauern 
fommen alle Baumeiſter darin überein, daß ohne Bei: 
miſchung von Sand, oder einer demſelben ähnlichen 
Materie, als zerſtoßene feſte Bruchſteine, feſtgebrannte 
Ziegel, thönerne Gefäße, Hammerſchlag u, dergl, der 
Kalk kein Verbindungsmittel des Mauerwerks ſey *), 
  
*) In des Herrn Patte Mémoires sur les plus importants 
objets de l’architecture heißt es S, 116: „wo fein guter 
¿¿Mauerfand iſt, da taugt auh das Mauerwerk nicht,’ 
Mangers ôdkonom, Bauwiſſenſchaft S, 71: 
‚„Rur allein eine gehörige Beimifhung von Sand giebt dem 
¡Kalke eine bindende Kraft,’ 
Nach ©, 236 der Mangersſchen Beiträge zur 
praftifhen Baukunft mußte derſelbe im Jahre 1783 
auf kônigl, Befehl in Potsdam einen Verſu<h machen, ob 
nach einer dem Könige von Jemand gegebenen Verſicherung, 
der Kalk ohne Sand im Waſſer erhârte, Nach ſehs 
Monaten wurde dieſes Mauerwerk, der davon vorgängig 
gewiß gehabten Ueberzeugung des Herrn 2c, ‘Mangers ge- 
mäß, ſo befunden, daß man Stein für Stein ohne die ge- 
ringſte Schwierigkeit mit den Händen aus einander nehmen 
konnte, Der Kalk war #0, wie der in den Gruben, wie 
  
  
  
       
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
   
  
  
   
    
   
   
  
  
    
  
	        
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