210 Erſter Abſchnitt.
gedachten Fehler in Abſicht der darin entſtehenden Riſſe
in hohem Grade nad) fich ziehen würde.
Wird aber Sand unter den Kalk gemiſcht , fo
werden die Zwiſchenräume zwiſchen den Steinen, oder
die ſtarken Fugen mit einem Mörtel ausgefüllt, der
um fo viel weniger weichen Kalf enthôlt , als die hin:
zugeſeizten Sandkörner betragen.
Durch eine vorhergegangene fleißige Durchrührung
des Sandes mit dem Kalfe wird auch die in dem Mr:
tel befindliche geringere Menge von Kalf dergeftalt ver:
theilt, daß derſelbe ſich nur in Heinen Vartikeln an
und zwiſchen den Sandkdrnern befindet; und daher
weit eher troŒnen fann, als wenn die ganze Maſſe in
den Fugen bloß aus Kalk beſtände. Durch die fleißige
Umrährung des Kalks und des Sandes vor dem Ge:
brauch wird auc) jedes Sandkorn mit einer Halkhaut
umhüllt, wodur< es ſi< mir dem andern, (und fo
alfe unter einander) verbindet, bergeflalt, daß man
ſi< unter dieſer Zuſammenleimung der Sandkörner in
den Fugen eben dasjenige vorſtellen fann , welches,
wenn es anginge, mit der Mauer ſelb geſchehen müß-
te, nämlih, daß jeder Stein mit dem andern, mit
äußerſt wenigem Kalte zufammengeleimt wird. Dies
thun auh die mit Kalk umgebenen, die Steine be-
rührenden Sandkörner, indem ſie in die Poren der
Steine , welche ſie berühren, eingreifen, und zwar auf
jeder Stelfe, wo fie fi befinden, wodurch ſie ſi alſo
mit den Steinen ſelbſt auf das feſteſte verbinden,
Jn No. 33 der Leipziger Intelligenzblätter
vom Jahre 1767 wird, allen dieſen Grundſägen und Er-
fahrungen entgegen, angeführt, daß der Obriſt bei der