Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
246 Erjier Abſchnitt. 
wallt, fo gewinnt er an Feinheit und Feſtigkeit außer: 
ordentlich, 
Mit Vortheil bedient man ſi< in Frankreich des 
Gipſes auh als Beimiſchung - zu feinen Kalkweißen; 
worüber z. B. in der Encyclopedie oeconomique (Yver- 
don 1770. 8) Artif, Blanc Anweiſungen gegeben 
werden. 
Die gefemmten Schriften über Gips find in Kofenthals 
Zechnologie angeführt. 
F. 86 
Vom Lehm. 
Der Lehm wird als Berbindungsmittel derjenis 
gen Mauern gebraucht, welche Feuer und Hie auëzu- 
ftehen haben, als Brand- und VBorgelegemauern, 
Schornſteinröhren, (ſo weit ſich ſelbige unter dem Da: 
ce befinden) Backöfen u, dergl. , weil Kallmörtel der 
Hitze nicht widerſteht. 
Zuweilen wird der Lehm auch aus Sparſamkeit zu 
andern Mauerwerken und ſogar zu Fundamenten ge- 
brau<ht. Da aber die bindende Kraft des Lehms bei 
natürlichen und gebrannten Ziegeln weit geringer iſt 
als die des Kalkmörtels, der Lehm auch in beſtändi- 
ger Näſſe und Feuchtigkeit ſich auflöft: fo folgt, daß 
ein Mauerwerk mit Lehm bei weiten ſo dauerhaft nicht 
ſeyn Fann, als dasjenige, welches mit Kalkmörtel an- 
gefertigt worden. 
Man kann fi) alfo des Lehms zum Manern, aus 
Ber bei den Feuermauern , als Mörtel höchftens nur 
bei Fundamenten in ſehr tro>nem Grunde und zu ganz 
leichten Gebäuden bedienen, die keine große Laſten zu
	        
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