Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
  
288 Srſter Abfdeite 
Dieſe Farben werden entweder mit Waſſer ange- 
macht, und in dieſem Fall mit Kalkwaſſer verſeßt, und 
heißen dann Wafferfarben, womit gemeiniglih das 
Mauerwerk abgepußzt wird; oder fie werden mit Leim- 
waſſer zubereitet, und heißen dann Leimfarben, 
womit das Holzwerk im Junern der Gebäude angeſtri- 
chen werden kann. Dergleichen Leimfarben reiben ſich 
balò ab, und widerſtehen der Näſſe gar niht. Jun 
beider Rückſicht iſt es beſſer, wenn die Farben mit 
Oel abgerieben werden , da ſie dann Oelfarben 
heißen. 
Die Farben ſelb, wenn ſie mit Waſſer, Leim 
und Oel zubereitet werden, können verſchiedentlich un- 
ter einander gemifcht, -und aus den Hauptfarben Ne- 
benfarben hervorgebracht werden. Man nimmt alſo zu 
a, weiß; in Oel oder Leim, dad befannte Blei: 
weiß. Soll es fogenanntes Milchweiß- ſeyn, 
ſo nehmen einige etwas weniges Berlinerblau, 
welches aber mit der Zeit ins Grüne ſpielt, 
daher iſt Frankfurter-Schwarz oder Kiehnruß, 
beſſere Jn Kalke die gewöhnliche Kalkweiße 
auh wol, beſonders zur innern Weiße, etwas 
Lafmuß darunter; es fpielt dadurch zwar an- 
fänglid) etwas ins Blaue, welches aber ‘bald 
verfliegt, und dann eine jchöne Weiße hin- 
terläßt. 
Anmerk. Kreide in Del oder Leim wird mit der Zeit 
gelb, welches man auh ſhon beim Einmiſchen bemer- 
ten kann z_ ſie kann daher nur in gewiſſèn Fällen zum 
Grundiren gebrauht werden, und iſ unter gewiſſen 
Umſtänden ſogar beſſer als Bleiweiß, wie fernerhin 
vorkommen wird. 
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