294 Erſter Abſchnitt.
Will man eine Waſſerfarbe probiren, um zu fe:
hen, wie ſie nah der Austro>nung ausſieht, fo darf
man ſolche nur auf ein glatt Stücd Kreide ſtreichen;
in kurzer Zeit wird man ſolche tro>en finden.
Dieſe ſämmtlichen Farben werden auf einem Steine
gerieben, theils, damit ſie ſih feiner auftragen laſſen,
theils, um ſie quellen zu laſſen und dadurch zu vermeh-
ren, au, um ſie beſſer mit andern Farben vermischen
zu können, nur muß jede Farbe vor der Miſchung für
fih allein gut gerieben werden.
Dei den Del: und Leimfarben thut man beſſer,
wenn man ſolche nicht von Anfang an mit Del oder
Leim reibt, fondern zunörderfi nur mit Waſſer, weil
durch die Zähigkeit des Dels und Leims der fogenannte
Läufer nicht fo dicht auf den Reibeftein greifen und
die Farben ganz gut zerreiben Fann. Wenn man die
Farben mit Waſſer gut zerrieben hat, läßt man fie
auf dem Steine oder auf einer andern reinen Fläche
tronen , bis alle Feuchtigkeit heraus iſ , ſodann gießt
man das Del oder den Leim hinzu, und reibt fie das
mit nod) einmal auf, Das Bleiweiß hat die Eigen-
ſchaft , daß man, ohne es tro>nen zu laſſen, ſogleich
das Oel zugießen kann; reibt man nun fort, fo vers
einigt fich das Oel mit dem Bleiweiße, und das Waſ-
ſer ſondert ſih gänzli<h ab, fo daß man es rein aba |
gießen kann. :
Gewöhnlich nimmt man zu den Oelfarben Leindl
oder Leindl - Firniß, wovon der älteſte ber beſte iſt.
Der Leindl-Firniß wird folgendermaßen verfertigt :
Man läßt das Leindl 23 bis 3 Stunden lang Fochen,
bis es ganz klax iſt, welches man mit einem Stäfchen
mad;
nit Sam
fnd| au
Inn
finds