Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
298 Erfter Mfhnier 
Bei Berfertigung der Glaswanren taucht der Glas: 
macher bie fogenannte Pfeife in die im Schmelgofen ge: 
fchmolzene Materie, formirt durch Blaſen hohle Glas: 
förper, denen er zugleich dur< wiederholtes Emporz 
fHwingen und andere gefchiete Handgriffe die erfoder- 
liche Geſtalt giebt. 
Bei Verfertigung- des Tafelglaſes bläft der Glas: 
macher ebenfalls , ſo ſonderbar dieſes auh ſcheint. Er 
verwandelt eine große Glasblaſe dur< dfteres Schwin- 
gen: in einen Cylinder, den er eine Düte nennt, und 
der oben an dem Blaferohre fowol, ald an dem entge: 
gengefegten Ende, welches: der Boden der Düte ge- 
nannt werden kann, gewölbt iſ. Sein Handlanger 
ſte>t einen eiſernen Häken ins Waſſer, und berührt die 
Düte an demjenigen Ende, wo die Wölbung. des Bo- 
dens anfängt, : bloß in einem einzigen Punkte. Er 
{lgt gegen die Mitte des Bodens, und biefer ränz 
delt fih an demjenigen Ende des Bodens ab, wo der 
Handlanger die Düte-in einem Punkte mit dem naſſen 
Eifer berührt bat, 
Die Düre ift alfo in dein Boden offen, und dex 
Handlanger fährt in die Oeffnung mit einem erwärmz 
ten eiſernen Bolzen, welcher beinah fo dick als die 
Düte weit ift, hinein, - und rundet die Düte völlig 
walzenartig, Man bringt hierauf die Düte in den 
Kühlofen, worin fie fo lange liegen bleibt, bis fo viele 
Diäten verfertigt find, daß ein Strecfofen damit anges 
füllt werden kann, Sf ein hinlänglicher Vorrath von 
Düten vorhanden, fo nimmt der Glasmacher eine Düte 
nach der andern mit der Zange aus dem Kühlofen, 
ſtet jede auf eine erhigte eiſerne Stange, wälzt die 
  
  
 
	        
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