Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
‚62 Dritter Abfchnire 
Bei dieſer Gelegenheit wird erinnert, daß auch 
für die tüchtige Gründung der Ecken eines freiſtehen- 
ien Gebäudes außer geſorgt werden muß, weshalb 
nan bei hohen Fundamenten lieber unter der Erde 
gleich Strebepfeiler an die Ecken anbringen, oder wol 
ger die Fundamente ein Stück weiter, als die Mauern 
des Gebäudes c8 erfsdern, fortgehen laſſen kann, nah 
dem Grundriffe Fig. SL. 
Es Fann fih aud) wol ein Fall ereignen, daß 
ein Fundament gerade auf eine tiefe Aushöhlung, 5.3. 
auf einen alten Brunnen zutriffe Man könnte als- 
dann allenfalls ein Gewölbe über eine foldhe Stelle 
fhlagen, oder es ift noch beffer und ficherer, Dergleis 
<en Vertiefungen ganz auszumauern, 
Bei dem Bau der Kirhe St. Genevieve in Paris fanden 
fih an 150 folder Löcher oder ehemalige Thongruben von 6 
bis 7, auh von 29 bis 80 Buß tief, welche alle aus dem 
Grunde ausgemauert wurdenz ſt. Patte oftangeführtes Werk, 
©. 107. Jh bemerke hiebei , daß nach den öffentlichen Nach: 
rihten die Kuppel dieſec Kirhe, melde das jeßige Pantheon 
iſt, ſhadhaftr geworden ſeyn ſol. Wahrſcheinlich iſt wol nicht 
das mit fo vieler Mühe konſiruirte Fundament Schuld daran, 
ſondern die über dem Fundament vorgehenden vier Pfeiler, 
welche die Kuppel tragen, ſcheinen zu ſ{hwa< und zu ſehr 
durch die darin angebrachten einzelnen Säulen durchbrochen zu 
ſeyn, 
So behutſam man bei tiefen Stellen ſeyn muß, 
eben fo vorſichtig find einzelne ſehr feſt ſcheinende Ge- 
genſtände in einem Fundameutgraben zu behandeln. 
3.8. wenn in einem Fundamentgraben einzelne alte 
ſehr feſtſtehende Pfähle angetroffen würden, ſo iſt es 
nicht rathſam , ſie auszuziehen , weil dadurch der 
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
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