430 Vierter Abſchnitt,
Holländiſhe Bauart nur unter den Umſtänden für mögli,
wenn dazu ſowol Ziegel von vorzüglider Güte angewandt,
als auh mehrere Häuſer an einander gebauet und mit ſtarken
Anfangs: und Schlußgiebeln verſehen worden. Was die Zie-
gel betrifft, ſo hat es feine Richtigkeit, daß auch die zu ge-
dahten Holländiſchen Häuſern in Potsdam von der beſten Art
ſind, allein, daß die Erbauer derſelben es auh gewagt haben,
ganz freiſtehende Gebäude, worin große Säle ohne ſtarke Gie-
bel durchaus nur von einen Stein ftarken Mauern aufzuführen,
beweiſ’t ein in der Nähe von Potsdam, vom Könige Friedrich
Wilhelm I. im Sahre 1714 erbauetes Jagdſchloß , welches unge-
fähr 60 Fuß lang, und etliche Zo Fuß tief iſt, und eine Etage von
15 Fuß Hôhe hatz dabei ſteht es von allen Seiten ganz frei,
Außerdem hat daſſelbe Zo Fuß hohe, 5 bis 6 Fuß an den
Seiten hervorragende Dachgiebel. Unter andern iſt ein Saal
darin, ungefähr Zo Fuß lang und eben fo breit, mit. einer
durch die Dee reichenden Kuppel, daß alſo auch die Balken
niht einmal im Ganzen durdliegen.
Dieſes Gebäude ſteht zur Zeit nod gut und unbefchädigt,
verſpricht auh noc eine lange Dauerz deffenungeactet wäre
aber wol nicht anzurathen, mit unfern heutigen Mauermate-
rialien 2c. und bei dem minderen Fleiße in der Arbeit, dieſe
wirklich ſparſame Bauart nachzuahmen,
Die Quer: oder nad) der Tiefe des Gebäudes
laufenden Scheidewände brauchen nur durch alle
Stockwerke einen Stein ſtark zu ſeyn, indem fie eigent-
lich nur die Zimmer von einander ſcheiden, und bloß
ihre eigene Laſt tragen, außerdem tragen fie aber,
wie vorhin gedacht, zur Zuſammenhalrung der äußern
Mauern bei. |
. Die Mittelwände werden gewöhnlich auch nur
einen Stein ſtark gemacht, indeſſen ſollte man bei tie:
fen und ſehr belaſtet werdenden Gebäuden ſie lieber
einen und einen halben bis zwei Stein ſtark machen;
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