Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
  
  
  
  
432 Vierter Abſchnitt. 
„Dach ausmachten. Der Raum zwiſchen dieſen Säu: 
„len war mit Lehm oder mit Zweigen ausgefüllt, um 
„ſich gegen die Witterung zu fehügen, 
„„Man würde ſich ſchon in dieſen Zeiten der Uns 
„„wiſſenheit über denjenigen aufgehalten haben , der uns 
„ter dem Vorwande, feiner Hätte eine deſto größere 
„„Feſtigkeit zu verſhaſfen, mehrere dicht an einander 
„geſtellte und mit einander verbundene Säulen aufge: 
„„ſtellt hätte; Dies iſ indeſſen doh ungefähr dasjenige, 
„„was unſere Bauleute thun, indem fie 3 DB, on allen 
„Orten große Bruchiteine verfehwenden, und dasjenige, 
„was Stärke und Widerſtand leiſten ſoll, mit demje- 
„nigen verwechſeln, was derſelben nicht bedarf, und 
„„alſo aus ihren Gebäuden wahre Steinklumpen mas 
„hen. 
„„Die große Kunſt in-der Architektur beſticht darin, 
„nicht mehrere Stärke und Widerſtand anzubringen, 
„„als erfoderlih iſt, nämlich um die Ruheounftre zu 
„„unterſtüßen, und dem Fundamente alle mögliche 
„Tragbarkeit , ſo wie den übrigen Stellen, auf wel: 
„hen Seitendru> und Belaſtung wirft, den gehörigen 
„„Widerſtand zu verſchaſfenz an allen übrigen Stellen 
„eines Gebäudes kann man abbrechen und erſparen. 
„Es geſchieht gewiß nur aus Unwiſſenheit, wenn man 
„„gewdhnlich darunter zu viel als zu wenig thut. 
‚Wenn wir die Arbeiten der Gothen betrachten, 
„welche alle Baumeiſter auf das genaueite unterſuchen 
„und prüfen ſollten, anſtatt fie bloß zu bewundern, 
„„\o wird mân finden, mit wel<er Ueberlegung fie die 
„Materialien vertheilten; man wird bemerken, daß 
ſie die Fundamente recht gut verſicherten , jedoch ohne 
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