Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
  
ı80 Zweiter Abſchnitt. 
ben muß, um die daran gehängte Laſt der Balken tra- 
gen zu können. 
Da aber bei den Streben oder Bändern mit ihren 
Verſatzungen, dur<h welche eigentlich die Hängeſäulen 
gehalten werden, Hirnholz auf Längenholz trifft, und 
alfo die Hängefäulen fi eindrücken, auh bei einiger 
Länge derſelben leiht ſeitwärts ausbiegen können, fo 
hat man gegentheils Urſache, die Schwächung dieſer 
Stücke dur< Ueberſchneiden auf alle Weiſe zu ver- 
meiden. 
en einem jeden gut entworfenen Hängewerke wird 
man finden, daß niht darauf gerechnet worden, daß 
die Sparren - die Laſt tragen , oder die Kängefänlen 
aufrecht erhalten follen. 
Betrachtet man aus dieſem Geſichtspunkte die 
mehrſten Zeichnungen, oder auh manche ausgeführte 
Hängewerke, fo wird man, wie Fig. 124, in der vor- 
gedachten unrechten Abficht, die Sparren oben an der 
Hängeſäule bei a mit einer Verfagung angedeutet fin 
den, Eine Strebe von bedeutender Länge und dabei 
von der geringen Stärke eines Sparrens würde als 
Strebe eine ſehr unvollkommene Wirkung leiften; wäre 
fie auh von re<t geſundem und zähem Holze, fo 
würde ſie, bei der geringſten Senkung der Hängefäule 
  
und daher die ſtärkſten Stücke find, welche dur die Hâne 
gejäulen gehen, werden, wie alle zum Tragen beſtimmten 
Hölzer, höher als breit gemacht ; angenommen 9 Zoll 
breit, ſo bleibt von der doppelten Höngefäule, auf jeder 
Seite nod) 44 Zoll übrig, welche zuſammen 9 Zoll auss 
machen, ° ; 
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