Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
218 Zweiter Abſchnicc. 
einer Tänglicht viere>igen Kirche, vorgeſtellt. Jn Abs 
fiht des darauf zu erbauenden Bohlendaches iſt zu 
bemerken, daß jeder Bohlenſparren aus zwei Bögen 
beſteht, welche mit einander verbunden find, der obere 
iſt unmittelbar für das Dach , und der untere zur 
Dede, die ein Tonnengewölbe bildet, beſtimmt. Beiz 
gehende Figuren 157. A und B zeigen, wie der untere 
Bogen in einem feſten Punkte zuſammenſtößt, und zum 
Theil durch eine angebrachte Art von Hängeſäule, die 
nur {wah ſeyn darf, getragen wird, 
Weil aber das Gebäude nur 36 Fuß tief ift, und 
der untere Bogen weiter keine Laſt, als die Schaal 
bretter, die ihn zugleich vor dem Hin- und Herſhwan- 
ken vollkommen ſichern , zu tragen hat, fo kann auh 
gedachte Hängeſäule weggelaſſen werden , und der Bos 
gen, wie die perſpektiviſche Figur 157. C zeigt, bloß 
zuſammengepaßt , und allenfalls mit zwei Latten ans 
gehangen werden. 
Auch könnte nah Fig. 157. D eine Latte a, und 
zwei übers Kreuz, an beiden Enden vorzüglich gut 
befeſtigte Latten b, den Bogen dergeſtalt zuſammen- 
halten, daß derſelbe niht im geringſten von ſeinem 
Standpunkte abweichen kann. 
Das Chor in dieſer Kirche iſt in 3 Deffnungen abs 
getheilr; die Bogen dienen dem Träger zur Unterſtü- 
ßung, an deſſen beiden Enden zur Zuſammenhaltung 
der Hauptmauern , eiſerne Anker angebracht werden 
müſſen, auf dieſem Träger ruhen die Balken, welche 
zum Gloenſtuhl dienen. Weil die Säulen, worauf 
der Träger liegt , wenigſtens 10 Zoll ing Gevierte 
ſtark ſind, ſo müßten, wenn gedachte Bogen von Brets 
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