Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
  
294 Dritter Abfchniee, 
Hiebei iſt anzumerken , daß jede Latte in die Mitte 
derſelben, auf jeden Sparren genagelt wird, 
Die Dachſpließe zu den einfachen Dächern müffen 
gerade, Fienig und beſonders eben auf ihren Flächen 
ſeyn, wenigſtens muß man die beſten ausſuchen, Der 
Preis dieſer Waare iſ von der Art, daß man den Auss 
{uß eben niht zu bereuen hat, und eine Anwendung 
ſ{hle<hter Dachſpließe würde eine übertriebene Oekonos 
mie verrathen *), 
Was die Güte der Ziegel betrifft, fo iſt Dieferhalb 
ſhon das Nöthige im erſten Theile an ſeinem Orte 
angeführt worden, und außerdem find die Merkmale 
guter Ziegel bekannt genug, fo daß nur der Wunſch- 
übrig bleibt, daß die Ziegelei: Befißer fich darauf bes 
fleißigen möchten, diefer Waare die gewänfchte Volle 
fommenheit zu geben, 
Anm. Leider! wird aber bei vielen das nod) lange gelten, was 
Lange in feiner Abhandlung über die wetter: 
feſten Dächer ſagt, daß nämlich ein Ziegelei - Beſiger 
ſchwerer zu bekehren ſey , als ein Jude, und der Umſtand, 
daß mit ſchle<ten Ziegeln gede>t werden muß, wird no< 
wol lange eine hôchſtgültige Entſchuldigung für die Maus 
rer bleiben, wenn die Dächer nicht ihrem Zweck entfpredhen. 
Kann man aber nicht durchaus Dachziegel von 
  
*) Ein geſchi>ter Maurermeiſter verſicherte, daß, 'wenn man 
fi die Mühe geben wollte, die Seiten der Dachſteine zuvor 
recht gerade zu richten, und dieſe Seiten ſodann bei der 
Einde>ung recht ſcharf au einander zu reiben, daß alsdann 
die theils ſehr vergänglichen , theils feuergefährlihen Dach- 
ſpließe gänzlih entbehrt werden könnten, welches ſehr wahr- 
Tcheinlich ift,
	        
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