Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
326 Dritter Abfchniee, 
Farbe, in pappenähnlichen Tafeln von 18 bis 24 Zoll 
Länge, 10 bis 14 Zoll Breite, und 1 bis 1: 8inie Dicke, 
Die Oberfläche deſſelben iſt ſehr eben, zeigt fi aber 
doh nicht glatt , ſondern feinfdenig und auf einer 
Seite mit Eindrücken von grober Leinewand. Eg hat 
eine beträchtlihe Härte und Steifigkeit , läßt ſih aber 
ohne zu zerbrechen nur wenig biegen, Jm Bruche zeigt 
es eine feintòôrnige Kante mit zarten Härchen. Ob es 
gleich ſpröde iſt, läßt es ſich do< mit dem Hammer, 
ohne zu zerfrümeln, etwas dünner ſchlagen, wodurd) 
es feſter, aber au< leiht brüchig wird. Man Fann 
die Tafeln zerſägen und die Kanten hobeln, wovon 
Säge und Hobel jehr bald ſtumpf werden, 
In kaltem, ruhigem, unbewegtem Waſſer wird das 
Steinpapier in vielen Monaten nicht merklich aufge: 
fhwellt und noch weniger aufgelöfet, Ein mit Steins 
papier befleideteds Schiff, machte ohne Beſchädigung 
dieſer Papierhülle eine Keife nad) Indien, In Srücke 
ldſet es ſi in vierſtündigem Kochen nicht auf ; dieſes 
geſchieht nur, wenn man es vorher in Späne raſpelt, 
Die Standhaftigkeit des künſtlihen Schiefers in 
Feuersbrünſten zu beweiſen , bekleidete der Erfinder ein 
hölzernes Gartenhaus aus, und inwendig überall mit 
demſelben „ legte leichtbrennlihe Sachen in daffelbe und 
zündete ſie an. Sie verbrannten, das Häuschen aber 
blieb, Bringt man aber das Steinpapier in ſtarke 
Gluth , oder hält die Kanten in die Flamme -eines 
Lichts , ſo verglimmt es langſam, erlöſcht aber, fo 
bald es aus dem Feuer kommt. 
Bon einer andern Art in dicken Tafeln, fagt man, 
daß es auch außer dem Feuer noch fortglimme; aber 
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