Erſter Abſchuicte,
Aus der Verúachläßigung der gehörigen Unterſtúßgung
der Unterzüge, wenn nämlih die Stiele dabei zu weit
aus einander geftellt werden, entſteht mehrentheils die ſo
vielfältige Verſaung der Balkenlagen und des ganzen
übrigen Zimmerverbandes eines Gebäudes,
Einige pflegen die Wechſel wegzulaſſen , ſo daß die
Stichbalken nah Fig. 9 A hinten frei bleiben, welches
aber nicht taugt; nod weniger kann es gut geheißen
werden, die Sparren bloß auf das Rahmſtäck der
Wand , nach der Zimmermanngdfprache aufzuflauen,
iwie Fig, 9 B, Man ſicht leiht ein, daß dadurch die
Wände dur< die Sparren herauswärts gejchoben
werden.
Die zwei Balken über die gewöhnlich 15 Fuß breite
Dreſchdiele oder Scheunenflur werden nicht durchfchnit-
ten, damit die Leute beim Abladen des untergefahrnen
Getreides darauf ſtehen Tonnen, Fig. 8 A, zuweilen
find fie jedoch auch in der Mitte ausgetrumpft *),
dig. 8 D,
*) An einigen Orten werden die Scheunenflure der Länge
nah in die Mitte, auch wol vorlängfi an der Vorderwand,
und nicht in der Breite der Scheunen angebracht z erſteres
erfodert ſehr tiefe Gebäude und folglih ſehr lange Balken ;
bei legtgedahter Bauart wird aber der Verband nach der
Tiefe des Gebäudes gänzlich aufgehoben, indem die Lange
Vorderwand durch nichts als durch die aufgefämmten Balken,
höchftens duch Ankerfchwellen gehalten wird. Dergleichen
Scheunen können ſehr leiht vom Sturmwind umgeworfen
werden, weshalb der Baumeiſter dieſe Einrichtung der Scheu-
nen, ob fie gleich an einigen Landwirten ihre Vertheidiger
findet, nicht billigen kann.
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