Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
  
  
472 Vierter Abſchnitte. 
iſt, ausgefüllt werden. Einige Glaſer laſſen dieſes 
Blei weg „ und verſtreichen lieber die Nuthe mit Kitt, 
welches inſofern eben niht undauerhaft wäre, nur iſt 
es bei Herausnehmung zerbrochener Scheiben und Ein: 
fegung neuer an deren Stelle ſehr hinderlich. 
In den Sproſſenfenſtern werden die Scheiben bloß 
in die dazu vorhandenen Falze eingeſeßt, mit Draht- 
ſtifte befeſtigt, und mit den im X. Theil, ©, 235 bes 
ſchriebenen Kitt verftrihen. Eine befondere gute Befes 
fligung mit den Drahtftiften muß bei verglaften Thú- 
ven, wegen ihres dftern Auf- und Zuimnachens , beohs 
achtet werden. 
Bei den Sproſſenfenſtern iſt außerdem der Mor: 
theil, daß fie fefter und dichter find, auch daß ſie ein 
beſſeres Anſehen haben, als die in Blei verglaf'ten 
Fenſter , und der, daß die Fenfterrähme beim Berglas 
ſen nicht aus einander genommen werden dürfen, wie 
bei den in Blei zu ſezenden Fenſtern, welche dadurch 
leicht verſchoben und aus den Winkeln gebracht werden 
tonnen, ob zwar in dieſer Rückſicht auch ſelbſt bei den 
Sproſſenfenſtern Vorſicht von dem Glaſer angewandt 
werden muß. : 
Die Sproſſenfenſter müſſen aber, bevor ſie vergla- 
ſet werden , nicht an einem feuchten Ort geſtanden ha- 
ben, ſondern völlig tro>en ſeyn, weil im erſtern Fall 
der Kitt nicht feſtſizen bleibt, fondern beim nachhes 
rigen Trocknen des Holzes abſpringt. 
Anm. Bei den Fenſtern iſ ſehr wol dahin zu ſehen, daß 
die fogenannte Schlageleifte an den obern Fenſterflügeln 
etwas ftärker ſey oder weiter vorſtehe, als die untere, 
wenigſtens , daß niht das Querſtü> des Fenſterkreuzes 
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