500 Vierter Abſchnitt,
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Vom Anſtreichen,
Die zum Anfterichen fowol mit Del ald mit Leims
waſſer zuzubereitenden Farben ſind bereits im ıflen
Theil, unter dem Artikel von Baumaterialien vorges
fommen, Es fommt dabei einigermaßen auf den Un-
terfchied an, ob der Anſtrich der Luft ausgelest ift
oder nicht. Yun dieſer Hinſicht iſt beſonders anzumers
fen, daß zu dem gewöhnlichen Anſtrich der Thüren und
Fenſter mit weißer Delforbe, die Farben auf zwei
verſchiedene Arten gemifcht werden, Jk nämlich ber
Anſtrich niht der Luft ausgeſezt, alſo innerhalb der
Gebäude, fo ift die Oelfarbe zum erſten Anſtrich oder
Grundiren auf folgende Art zuzubereiten; es werden
nämlich 2 Kreide und +4 Bleiweis mit Waſſer gut
gerieben, mit Leindlfirniß, vermittelſt eines höls
zernen Schachtels aufgefhmweınmt, damit ſih das Waſ-
ſer davon wieder abſondert und abgegoſſen werden
kann , und hienä<hſt mit reinem Leindl und etwas
wenig Terpentindl gehdrig verdünnt. Zum zweiten
Anſtrich , welcher das Gutſtreichen genannt wird, muß
allein Bleiweis, welches ebenfalls mit Waſſer geries
ben, mit Leinölfirniß ausgeſhwemmt, und nur
mit Terpentindl verdünnt if, gebraucht werden.
Meil aber das Bleiweis an der Luft ſehr bald auê-
trodnet, und son der Sonne aufgelöft wird, dagegen
aber die Kreide fich beffer hält, fo. wird zum Anſtrich,
welcher außerhalb kommt „ oder der Luft ausgeſeßt iſt,
mehr Kreide genommen, und das Terpentindl, welches
in baldiges Trocknen verurſaht , ganz weggelaſſen,
und zum Grundiren ebenfalls 3 Kreide, z Vlei-
ineimal
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