Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
424 Erfter Abfhnitk 
halterfhaft Polotst, die Güte und Dauer, ber. Ziegelbächer zu _ 
befördern, enthalten. 
Simplex :veri Sigillum. 
Die Frage, die ich in diefem Aufjage beantworten will, 
war: 
1: Welches ift der befte, dauerhoftefte, auch nicht zu. Eoft« 
barfte Anfteih. für Ichon: gelegte und auch neu gu-legende 
unglafürte . Dachziegel, duch welhe das Einziehen bes 
Waffers in-diefelben auf. einige Sahre (abgehalten wird ? 
Meiner Erfahrung und meinen Berfuchen zufolge entfpricht 
ein Anfteih den in der Frage enthaltenen Forderungen, — er 
ift dauerhaft, wie diefes von allen Delmalereien befannt- ift; 
aber ich Babe demfelben no ein Mittel zugemifcht ; ‚welches 
dazu beiträgt, daß. derfelbe ned) daurzhafter. und fefter an- 
£lebe. 
Meine damit angeftellten VBerfuche haben bewiefen, daß 
jede, Ark von Witterung in fehr langer Zeit faft gar feine Wir; 
Zung darauf äufert; er fhüst vorm Eindringen des Waffers, 
welches die Ziegelfteine ermürbet, auf. eitie- unverbefferliche Art, 
bewahrt vorm Abblättern der glafürten Steine, und überzieht 
die rohen Dachziegel mit einem fanften Glanze, der ihnen ein 
gutes Anfehen und Aehnlichkeit mit den glafürten Steinen giebt. 
Audh auf'die Koftbarkeit habe ich fo fehr als möglih Rüdficht 
genommen, und ich habe diefen Iwed erreicht, ohne deffen 
Nusen dadurch zu verringern. 
Den Anfteid bereite. ich auf folgende Art: 
Eine Bouteille Leinöl, Eoher ich mit 2 Loth-Gilberglätte und 
ein wenig Mennig auf gelindem euer fo lange, bis fich eine 
darin ‚gehaltene Feder Erimmt, und fich, wie verbrannt, leihr 
zwifchen den, Singern zerreiben läßt; jest nehme ich den Fir: 
nig ab, Laffe ihn erkalten, Häre ihn von den gefenkten Unteinigr 
Zeiten ab, und erwärme ihn alsdann von neuem. — In biefer 
Swifhenzeit hmelze ich ungefähre 3 bis 4 Ungen Rolophbo- 
nium, und vermifhe es hierauf genau mit dem erwärmten 
Sirnig. Das Gewicht des Kolophoniums Täßt fich nicht genau bes 
flimmen, denn es Eommt hiebei auf einige Nebenumftände an, 
328. 05 der Firnig lange gefoht, und wie viel er durchs 
Berdunften an Dicke gewonnen hat.- — Allein. es. Eommt hier: 
auf. auch nicht genau an; denn wenn der erfältete Anftrich eine 
etwas bünnere Konfiftenz als der gemeine Syrup hat, To ift 
    
   
   
  
    
  
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