Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Theil)

   
142 Erfier Aofhnitt. 
am Sopf 10, 11 bis 12 Boll hat, und durch den Beifa 
yon ordinar flarfem Bauholze von demjenigen ertraordinären 
Starken Holze von größerer Lange und Stärke unterfchieden 
wird, welches zu den flärfften Simmerhößzern, ald Brüden 
Balken und andern ftarfen Stüden bei den Mühlen: und 
Mafterbauten, auch zu Vrägern ober Unterzügen in ven Ger 
bäuden, oder zu Pumpen’und Wafferröhren gebraucht wird. 
Das zuerft gedachte, ordinäre ftarfe Bauholz wird zu 
allen denjenigen Theilen eines Gebäudes angewandt, melche 
Die mehrfte Laft zu tragen haben, ald zu Balken, Unterzüs 
gen, Edftändern und zu Schwellen, und zwar zu lektem Be= 
huf nicht fomwohl wegen der Stärke als. der anfehnlichen Länge 
des ftarken Bauholzes, damit die Schwellen nicht fo oft zus 
fammengefegt oder zufammengeftoßen werden dürfen. 
Viele find zwar der Meinung, daß das flarfe Holz im 
Ganzen zu den Schwellen eines Gebäudes genommen werben 
müffe, um fie vet -Hod) und breit zu erhalten: es ift aber 
ferten ein ftarkes Stud Holz zu erhalten, da6 zugleich durche 
weg Eiehnig wäre; verfault nun der daran figen gebliebene 
Splint, welhes gar bald gefchieht, fo wird. das übrig geblies 
bene -Kern= Holz einer Walze ähnlich, welche ducdy die Laft der 
darauf ftehenden Wand leicht feitwärts herausgedrüdt werden 
Tann. Es ift daher in der That beffer, die farfen Hölzer 
einmal aufzufchneiden, folglih_ Schwellen von halb ftarkem 
Holze zu maden. Die Schwelle erhält dadurch eine fladhe und 
fihere Lage, und wenn die von-einander gefchnittenen Eeiten, 
folglicy das ‚Herz des Holzes, auf die Mauer zu liegen Eommt, 
fo dauert eine foldhe Schwelle länger als die aus ganzem Hol 
ze. Man brauht aud in der Art nur halb fo viel ftarke 
Bäume zu Schwellen, als wenn man flarkes Holz dazu nimmt, 
Menn das Holz zu einem Bau aus einem Forfi er- 
folgt, in welchem noch ein anfehnlicher VBorrath von flarfem 
Holze vorhanden, fo ift e8 überhaupt vortheilhaft, außer zu 
denjenigen Stüden. der Bimmerarbeit bei einem Gebäude 
  
   
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
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