Bon den Baumaterialien. 201
Pulvers erhalten, und es ift ohne weitere Bemerfung ein-
leuchtend, daß man auf diefe Art und ohne große Umftände
fi eine3 vollig frifch gebrannten Kalks zu jeder Zeit verfi-
chern Eünne.
E3 erfordert zwar.einige VBorficht, um den erforberli=
chen Grad de Feuierd zu regieren, indeffen fann man fich
bE den erftien Verfuchen fehr leicht überzeugen, ‚ob der fo
bereitete KalE wieder vollfommen in den Zufland des Leben
digen übergegangen ift, wenn man die Gewichtäunterfchiede
eines gegebenen Maaßes an der Luft gelöfchten und völlig
Fauftifchen oder gut gebrannten Kalls ausmittelt, und
darnach den aus dem Dfen kommenden mit dem hinein
gebrachten vergleicht. Nach einigen gut ausgefallenen Pro=
ben wird ein brauchbarer Arbeiter fich leicht eine mechani=
fche Fertigkeit im Abficht der Regierung ded Feuerd erwer-
ben. _Sndefjen ift wol nicht zu läugnen, daß die Behand-
lung des Loriotfhen Mörtel im Großen viele Schwierig-
keiten haben werde.)
Sn dem Sten Theile, ©. 119, der Schriften der
Leipziger öfonomifhen. Societät wird inzioifchen
gefagt, daß, wenn bdiefer Mörtel aud) zur Errichtung’ ganzer
Gebäude weder nothwendig nod, bequem. feyn dürfte, fo würde
man jedodh dur deffen Erfindung genug gewonnen haben,
wenn er wider die Seuchtigkeit_ unferer Keller und zur Ver:
Eittung der Baffins, befonders der Altane, gebraucht werden
önnte. : ©. 120 heißt.es aud: „daß Herr Harron ger
fchrieben habe, der Vorzug: des Loriotfchen Mörtels fey der,
dag er nicht Jchmwinde, und aus diefer Urfache das Waffer we:
niger durchlaffe, als alle andere befannnte Mörtel; ' er glaubt
aber, daß er nur als ein Bewirf, nämlig zu Meberziehung
der Mauern, gebraucht werden müffe, und dag ber gewöhnliche
gute Mörtel zu Verbänden vorzuziehen wäre,
Die Verfuche in Seren Gerhbards Gefhikhte des
Mineralreihs, &h.H. ©. 235, ergeben mit vieler Wahr:
fcheinlichkeit, daß der Loriotihe Mörtel zu Eifternen und Wafs