402 Bierter Abfhnitt.
Seiler. zwoifchen den Fenftern (welche die Schefte heißen)
nicht nur, wo möglich, gleich breit, fondern ihre Breite felbft
auch der Dauer und einem guten Berhältniffe angemef:
fen feyn, welches darin befteht, daß fie wenigftens fo
breit ald die Fenfter feyn müffen. Breiter als die Fen-
fier EFönnen Die Pfeiler zwifchen felbigen immerhin feyn,
dies erlaubt der Begriff der Feftigfeit und Dauer. Die
Eifpäfte follten jederzeit, befonders aber bei fchmalen Pfeilern
zwifchen den Senflern, etwas breiter ald diefe werden.
Alzuviele. Fenfter nach Verhältniß der Frontenlänge
anzubringen, und Dieferwegen fchmale Schäfte anzuorde
nen, ift, menigftens bei freiftehenden Gebäuden, eine der
Dauerhaftigfeit nachtheilige Bauart, befonderd wenn das
Mauerwerk nicht fo vortrefflih, auch nicht fo vielfältig mit
Eifen verankert ift, ald man Beifpiele davon an alten Ge=
bäuden: hat. |
Durch viele Senfter werden auch die Unterhaltungsfo=
fien vergrößert, und man hat dabei im Winter Falte, und
im Sommer immer, in welchen man vor Hibe nicht auss
dauern Fann. |
Es ift alfo rathiam, nicht mehrere Fenfter in einem
aufzufükrenden Gebäude anzuordnen, als fchiechterdings zur
Erleuchtung nöthig find. Bei den alsdann entfiehenden
breitern Schäften falt man nicht fo leicht in das Unanges
nehme und Unbequeme, daß die Fenfter fich den Eden der
Zimmer zu fehr nähern, fo daß öfters zwifchen den Fenftent
und Scheidewänden wenig oder gar nichts von ben Haupts
mauern übrig bleibt.
Die Breite der Fenfter in ordentlichen Wohnges
bauden muß nie unter 3 Fuß 3 Zoll, und nicht über 4 Zug
feyn; das Mittel zwifchen beiden, nämlih 3 Fuß 6 Zoll,
ift dasjenige Maaß, mobei zwei Perfonen zugleich bequem
in einem Senftet liegen fünnen.
ara Bau
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