80 ‚Erfler Abihnitt.
Wenn die feuchte Siegelerde in die Form. eingebrudt
worden, fo wird fie, wermittelft eines angefeuchteten Streich-
holzes, nach der Länge der Form’ glatt abgeftrichen ; alödenn
faßt man die Form an den daran befindlichen eifernen
Bügeln g und g, Fehrt fie. auf. ein etwa fechd Zuß lan-
ge8 und fechzehn- bis fiebenzehn Boll breites: Brett, wor-
auf acht Dachziegel Plag haben, um, "und nimmt die
Form ab.
Sonft ift noch anzumerken, daß die Dadıfleine an ci-
nen Ort in der. Biegelfcheune geftellt werden, müflen, io fie
nicht einem allzu fcharfen Zuge ausgefest find, weil Mr davon
Yeicht gekrümmt werben, oder aufreißen.
Bei dem: gewöhnlichen Dachziegelftreichen ift dahin zu
fehen, daß der Einfchnitt in die Frodenbretter zu den darin
Yiegenden Haden oder ver Nafe des Dachziegeld etwas län-
ger feyn muß ald.die Nafe,. weil fonft, wenn ber Dacıflein
fi im "Srodnen verfürzt ,’ ‚der Haden am biefen Ein-
Ichnitt anftößt, und dadurch Teicht einen nachtheiligen Bruch
befommt.
Bei Anfertigung der Dachfteine ift auch haustfächlich
ein vorzüglich reiner Sand, fowol zur Untermifchung unter
die Maffe, wenn der Shon zu fett. feynfolte, al3 aud zum
Unterftreuen auf die Bretter erforderlich.
Unm. In Abfiht.des Ziegelftreichens ift überhaupt anzumerken,
dag foldjes nicht zu früh im Sahre, Und aud) nicht bis in die
fpste Sahreszeit gefihehen follte, weil die Nacffröfte den Stei:
nen fhaden. E8 ift daher in Holland jehr weistich vorgefihrie:
ben, daß nicht länger ale 20 Wochen bei den Ziegeleien gear:
beitet werde, fo dag diefe Zeit mit dem 8. Sept. zu Ende
gebt. Bergmännifhes Iournal, 2. Band, ©. 288.