Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
Bon den künſtlichen Steinen. 71 
(weshalb fie weit wohlfeiler ſind, als jene Piſé -Steine bei 
gewöhnlichen Gebäuden) als hinreichend erprobt worden; ſo iſt 
nicht abzufehn, warum man den Piſé- Mauern und Piſé- 
Steinen den Vorzug vor den Lehmpaßen einräumen, und da- 
durch einen größern Koſten - Aufwand machen ſollte. 
Die hier beſchriebene zweireihige Form (Fig. 15. A) wo- 
rin zwölf Steine zugleich angefertigt werden , hat noch die 
Nachtheile , daß die Arbeiter, beim Einſtampfen der Maſſe in 
die Fächer, ſih hindern, indem dieſe Arbeit überall gleichzei- 
tig vorgenommen werden muß, und zwei Arbeiter vollkommene 
Beſchäftigung an ſehs Steinen haben, während ein dritter die 
vollgeſtampfte Form auseinander nimmt und die Fächer leert. 
Es iſt daher beffer, und damit fich die einzelnen Fachbretter 
nicht fo leicht verſchieben können , zwe>mäßiger , zwei verfchie- 
dene Formen, jede mit fechd Fächern, in folgender Art anzu- 
wenden. Im Grundriß, Fig. 16. A, find aa, aa zwei an den 
Enden mit eiſernen Reifen eingefaßte Wangen, b,b,b,b, 
in welchen vier ganz durchgehende, mit Keillöchern verfehene 
Riegel, e, e, e, und drei Mittelriegel ohne Keile angebracht, 
wodurch fechs Fächer gebildet werden , jedes 14 Zoll lang, 
7 Zoll breit, 7 Zoll tief, welche auf einer Grund- oder Unter- 
lagebohle d d ruhen, und mit Ankettelhaken f f in den Wan- 
gen mit derſelben befeſtigt ſind. Die Grundbohle ruht beim 
Gebrauche auf einem vollkommen geebneten, feſten Formplate. 
Das Ganze iſſt aus gutem kernigen Eichenholze angefertigt. 
Die Niegel- Kanten, fo wie die innern Kanten der Wangen- 
feiten, werben entweder mit Eifenblech, oder noch beſſer mit 
Schienen- Eiſen beſchlagen , damit ſie beim Stampfen nicht 
zertrümmert werden. Fig. 16. B iſt die Seiten - Anſicht der 
Wangen mit den Riegellöchern. Fig. 16. C das Querprofii 
der Form felbft. Der Stämpfer (Fig. 17.), und zwar nah A 
von der ſchmalen, nah B von der breiten Seite dargeſtellt, 
ift von hartem Eichenholze, und unten in der Abrundung mit 
ſtarkem Eiſenblech beſchlagen. Bei dem Stämpfer wird in je- 
des Fach zuerſt nur eine Schauſel Erde geworfen, dieſe in 
den Een 1c. eingedrü>t, ſodann eine neue, drei Finger hohe 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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