Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Erster Band)

   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
   
    
   
   
    
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
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Erſter Abſchuitt. - Von den Haupfnaterialien. 
Schüttung friſher Erde gegeben, und fo fortgefahren, wobei 
ſtets der auf der Form ſtehende Arbeiter mit dem Stämpfer 
abwechſelnd nah der Länge und nah der Breite des Stei- 
nes die Schüttungen feſtſtampft. Es werden allmählig und 
gleichzeitig alle Fächer zu gleicher Höhe angefüllt und geſtampft, 
ſo daß die Steine ſâmmtlich zugleich fertig werden. 
Man hat fih auch bemüht, das Stampfen durch eine 
mechaniſche Vorrichtung zu bewirken, und Maſchinen ange- 
wendet , um Menſchenkräfte zu erſparen. 
Eine ſolche findet 
man in der Beſchreibung der vierten und beſten Erdſtampf- 
Maſchine von Hezel (Dorpat 1806, bei Greuzius ) dar: 
geſtellt. 
Das Wichtigſte des Hezel? ſchen Verfahrens iſt die 
Vermehrung der Feſtigkeit der Piſé - Steine, indem er in der 
Die eines jeden einzelnen Steines in verſchiedener Höhe, 
etwa auf 4 der Die, zwei über's Kreuz, alſo in diagonaler 
Richtung gelegte Hölzer anwendet, und ſolche beim Stampfen 
der Fächer in jedem Fache einlegt. Hiedurh wird die Feſtig- 
keit des Steines ſehr vermehrt, indem dieſe Hölzer eine innere 
Verankerung der Maſſe bilden. 
Bei der Beſchreibung des 
neueren, durch den Amtmann Hunt verbeſſerten Piſé- Baues, 
wird im Abſchnitte vom Bau der Mauern und Wände ge- 
zeigt werden, daß derſelbe bei dem Formbau dieſe Verbeſ- 
ſerung eingeführt hat. 
©, 
$. 50. 
Bemerkungen über dieſe Bauart nah angeſtellten 
Verſuchen. 
Die angeſtellten Verſuche haben zu der ÜUeberzeugung ge- 
führt, daß zwar die gewöhnlichen Luftziegel und Lehmpaten 
bei ihrer Anfertigung weit weniger Zeit und Koſten erfodern, 
al5 die geflampften Erdquader; jedoch find die letzteren dage= 
gen auch haltbarer und dauernder, als die erſteren. Man wen- 
det die Lehmziegel und Lehmpaten bei den inneren Fachwerks- 
und Scheidewänden, dagegen die gepreßten Quadern auch zu 
den äußeren Wänden mit. Nuben an. Am vortheilhafteſten 
zu äußern Mauern bleibt aber die Anwendung des Erd-Form- 
  
	        
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